Rechtsextremer Anwalt Piusbrüder drohen Bischof Williamson mit Rauswurf

Bischof Williamson: Lässt sich von einem Neonazi-Anwalt verteidigen
Foto: ddpHamburg - Für sein Berufungsverfahren wegen Volksverhetzung vor dem Landgericht Regensburg hat der umstrittene Piusbruder Richard Williamson einen rechtsextremen Anwalt engagiert: Wolfram Nahrath war letzter "Bundesführer" der 1994 verbotenen Wiking-Jugend und ist heute Mitglied der NPD.
Der Jurist, der die Bundesrepublik einst als "Siegermachtsdemokratie" diffamierte, absolvierte ein Praktikum beim Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger und sieht sich als Kämpfer gegen "Schmähungen unserer Nation und unserer Geschichte". Williamsons bisheriger Verteidiger, der Coburger Grüne Matthias Loßmann, hat das Mandat aufgegeben. Sein Nachfolger beantragte vergangene Woche in Regensburg eine Verschiebung der für Ende November terminierten Verhandlung, um sich in die Akten einlesen zu können.
Die Piusbruderschaft, die aktuell mit dem Vatikan über ihre Anerkennung verhandelt, erklärte, sie werde "die Beauftragung eines Neonazi-Anwalts nicht akzeptieren". Dies werde zwangsläufig zur Trennung von Williamson führen, so Generalsekretär Christian Thouvenot. Der Piusbruder-Bischof wurde aufgefordert, seine Berufung vor Gericht zurückzuziehen und die im April verhängte Strafe in Höhe von 10.000 Euro zu akzeptieren.