In Recklinghausen Kind stirbt bei Bahnunglück – zweites schwer verletzt

An einer Bahnstrecke im Ruhrgebiet ist es am Abend zu einem tragischen Unfall gekommen: Ein Güterzug erfasste zwei Kinder. Ein Junge starb, ein zweiter erlitt schwerste Verletzungen.
Unglücksstelle in Recklinghausen

Unglücksstelle in Recklinghausen

Foto: THILO SCHMUELGEN / REUTERS

Bei dem Bahnunglück in Recklinghausen sind nach ersten Angaben des NRW-Innenministeriums zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden. Ein Zehnjähriger sei gestorben und ein Neunjähriger im Krankenhaus. Die Polizei sprach von »schwersten Verletzungen«.

»Unsere Gedanken sind bei dem Kind, das im Krankenhaus ist, dass das gut geht«, sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Abend an der Absperrung in weitem Abstand von den Unglücksgleisen. Er war nach Recklinghausen gefahren, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Kurz zuvor hatte ein Rettungswagen die Eltern des Kindes in das Krankenhaus gefahren. »An der Eisenbahn, Kinder im jungen Alter: Das ist schon fürchterlich, was da passiert ist«, sagt der Minister. Es sei ein »großes Drama, wenn Kindern so etwas passiert«.

Kurz nach 18 Uhr war der Notruf eingegangen. Die Polizei vermutet, dass der Lokführer des Unglückszuges die Feuerwehr verständigt hatte. Von mehreren Kindern war zunächst die Rede. Später sagt ein Polizeisprecher: »Wir haben keine Hinweise, dass ein drittes Kind beteiligt ist.«

Notfallseelsorger sind vor Ort

Nach Angaben der Feuerwehr sind 35 Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz gewesen. »Wir haben das Gleisbett abgesucht«, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Aufgrund der Dunkelheit und Ausdehnung des Suchgebietes sei eine Drohne eingesetzt worden. Die Unglücksstelle liegt in der Nähe eines früheren Güterbahnhofs. Die kriminaltechnische Spurensuche an der Bahnlinie dauerte in der Nacht an, Notfallseelsorger sind vor Ort. Später teilt die Polizei mit, dass die Angehörigen von Opferschutzbeauftragten betreut werden.

Die Strecke zwischen Gladbeck und dem Hauptbahnhof von Recklinghausen wurde zunächst gesperrt. Es gab Einschränkungen im Regionalverkehr der Zuglinien S9, RE2 und RE42, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Diese wurden am späten Abend teils aufgehoben. Der Fernverkehr war nicht betroffen. Das Unglück ereignete sich demnach in Recklinghausen-Ost.

ani/jok/dpa
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