Nach Corona-Quarantäne
Rettungsschiff »Open Arms« sticht wieder in See
Mitte November hatte die Mannschaft der »Open Arms« mehr als 250 Migranten aus Seenot gerettet. Nach zweiwöchiger Quarantäne darf die Schiffsbesatzung nun wieder ihre Arbeit aufnehmen.
Oscar Camps, Gründer der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms, auf dem Deck des Rettungsschiffes (Archiv)
Foto: David Zorrakino/ dpa
Nach gut zwei Wochen Corona-Quarantäne in Italien haben die Retter der Hilfsorganisation Open Arms den Hafen auf Sizilien verlassen und wollen wieder in See stechen. »Die Quarantäne ist vorbei, wir verlassen den Hafen von Trapani in Richtung Barcelona«, schrieb Open Arms auf Twitter. Die Crew werde ausgetauscht, dann gehe es zurück auf See.
Das Schiff hatte Mitte November die italienische Küste mit mehr als 250 aus Seenot geretteten Menschen an Bord erreicht. Die Migranten wurden auf ein Quarantäneschiff vor der Westküste Siziliens gebracht. Sie waren bei drei Rettungsaktionen aufgenommen worden.
Zahl der Schutzsuchenden aus Afrika steigt
Viele Menschen wagen weiterhin in kleinen Booten die gefährliche Überfahrt von den nordafrikanischen Ländern Tunesien und Libyen nach Europa. Insgesamt kamen in Italien nach offiziellen Zahlen 2020 bisher knapp 32.550 Personen an. 2019 waren es im gleichen Zeitraum fast 11.000 Menschen gewesen.
Neben Italien gehören mittlerweile die Kanarischen Inseln zu den Hauptzielen der Migranten. Zwischen Januar und Oktober des laufenden Jahres trafen mehr als 11.000 Menschen nach gefährlicher Flucht über das Meer auf den Kanarischen Inseln ein, wie aus Zahlen des spanischen Innenministeriums hervorgeht. Dies waren siebenmal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.