Russland
Ein Toter bei Explosion nahe Atomkraftwerk
In einer Metallhütte auf dem Gelände eines Atomkraftwerks bei St. Petersburg hat sich eine Explosion ereignet. Ein Mensch kam ums Leben, zwei weitere erlitten schwerste Verbrennungen. Den Behörden zufolge sind die Strahlungswerte "normal".
Moskau - Die Detonation ereignete sich in der Nacht zum Donnerstag gegen 3.20 Uhr in einem Industriegebiet der Stadt Sosnowyj Bor. Die Nachrichtenagentur "Ria Nowosti" berichtete heute, dass einer der Verletzten inzwischen gestorben sei. Ein weiterer befindet sich offenbar in kritischem Zustand. Die Staatsanwaltschaft von Sosnovyj Bor hat "Ria" zufolge Strafantrag wegen Verletzung der Arbeitssicherheit gestellt.
Wie der Vorsitzende des Ministeriums für Notlagen, Wiktor Belzow, erklärte, ereignete sich die Explosion in einem Schmelzofen des auf dem Gelände angesiedelten Privatunternehmens "Ekomet S". Das etwa einen Kilometer entfernt liegende Atomkraftwerk sei unbeschädigt.
Bei der Detonation sei flüssiges Metall aus der Schmelze geschossen, teilte die Atombehörde mit. Zwar werde in der Hütte häufig schwach radioaktives Metall aufgearbeitet, dies sei am Donnerstag aber nicht der Fall gewesen.
Das Greenpeace-Büro in St. Petersburg kritisierte, die Metallhütte hätte gar nicht in der Nähe des Atomkraftwerks errichtet werden dürften. Eine gesetzlich vorgeschriebene
Umweltverträglichkeitsprüfung sei nie erfolgt. Der Unfall zeige, wie riskant ein solcher Betrieb in der Nähe einer Nuklearanlage sei.
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