Waldbrände Giftiger Rauch zieht in sibirische Stadt

Nordwind treibt den Qualm der Feuer in die Großstadt: In Jakutsk warnen Behörden vor den Auswirkungen einer ungewöhnlichen Hitzewelle. In Sibirien kämpfen Einsatzkräfte momentan gegen mehr als 50 Brände.
Die Waldbrände im flächenmäßig größten Land der Erde liegen meist entfernt von Städten und Dörfern, vereinzelt kommen sie Siedlungen aber näher

Die Waldbrände im flächenmäßig größten Land der Erde liegen meist entfernt von Städten und Dörfern, vereinzelt kommen sie Siedlungen aber näher

Foto: Julia Petrenko/ Greenpeace/ REUTERS

Seit Wochen wüten in Russland Waldbrände. Nun werden sie immer mehr zu einer Gefahr für den Menschen. Die Stadt Jakutsk in Sibirien warnte inzwischen vor giftigem Rauch.

Nordwind treibe den Qualm der Feuer in die knapp 270.000 Einwohner große Stadt, teilten die Behörden mit. Jakutsk liegt etwa 4800 Kilometer östlich von Moskau. Bereits bei den verheerenden Bränden im vergangenen Jahr litten Menschen in vielen sibirischen Städten wochenlang unter giftigem Rauch. Vor allem ältere Bewohner wurden dadurch krank.

Die Waldbrände im flächenmäßig größten Land der Erde liegen zwar meist entfernt von Städten und Dörfern. Vereinzelt seien Flammen aber bereits kleineren Siedlungen bedrohlich nahe gekommen, berichteten lokale Medien. Menschen zogen deshalb Brandschutzschneisen. Zuletzt begünstigte Regen die Löscharbeiten in einigen Regionen Russlands.

Die Forstbehörden zählten am Samstag 58 Brände auf einer Fläche von insgesamt mehr als 70.000 Hektar, die derzeit gelöscht würden. Mehr als 2700 Feuerwehrleute seien im Einsatz. Weitaus größer aber ist die Feuerfläche in entlegenen Regionen, in denen keine Menschen wohnen und die Behörden aus Kostengründen auf Löscheinsätze verzichten.

Sibirien hatte in den vergangenen Wochen mit einer ungewöhnlichen Hitzewelle zu kämpfen gehabt. So waren in der Stadt Werchojansk in Jakutien, die als einer der kältesten bewohnten Orte der Welt gilt, am 20. Juni 38 Grad gemessen worden. Das ist nach Einschätzung der Weltwetterorganisation ein Rekord für die Messstation.

sen/dpa

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