Saharastaub in Europa Blickfang und Gesundheitsgefahr

Die Alhambra im spanischen Granada ist Weltkulturerbe – dieser Tage aber kaum zu sehen. Unmengen an Staub aus der Sahara wehten als Folge eines Tiefdruckgebiets aus Afrika nach Europa.

Erst einmal das Auto waschen: In Spanien wird das Phänomen des rüberwandernden Wüstenstaubs »calima« oder auch »lluvia de sangre« genannt, was übersetzt »Blutregen« bedeutet. Denn eigentlich wird der Staub von Niederschlägen begleitet. Der blieb diesmal aber aus.

Wunderbare Bilder gab es dennoch, wie hier aus Madrid. Ganz ungefährlich ist das Wetterphänomen aber nicht: Der Madrider Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida warnte wie auch viele Ärzte vor der schlechten Luftqualität.

Ärzte warnen vor Aktivitäten im Freien, besonders ältere Bürger, kleine Kinder und Menschen mit Herz- und Atemproblemen seien gefährdet.
Álex Cámara / dpa

Ein Ärgernis stellt der Staub für Laden- und Hausbesitzer dar, deren Zuwege und Höfe verdreckt sind.

In der Coronakrise sind Masken vielerorts Pflicht, dieser Mann schützt sich in Madrid damit vor dem anhaltenden Staub.

Doch nicht nur in Spanien sorgt das Wetterphänomen für spektakuläre Bilder. In der Schweiz legte sich eine gelbe Decke über die weißen Berge.

Auch im Schweizer Luzern leuchtete der Himmel in ungewohnten Farben.

Spanische Meteorologen sagten, dass »Calima« seit Jahrzehnten nicht mehr so stark gewesen sei. Das Phänomen solle noch zwei oder drei Tage anhalten.

Wüstenstaub auf einer Autobahn im Unterallgäu kommt auch nicht alltäglich vor. Es gebe aber »50, 60 meist kleinere Ereignisse pro Jahr über Deutschland«, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Die meisten Ereignisse würden aber nicht groß bemerkt.