Zum Heulen Küren Sie den schlechtesten der schlechten Witze
Wir wollten es noch mal wissen. Knapp zwölf Jahre nach dem ersten Aufruf forderten wir Sie, liebe Leser, erneut auf, uns Ihre miesesten Witze zu schicken. Wir dachten, wir hätten eine ungefähre Vorstellung, was da auf uns zukommt. Falsch gedacht.
Der Text des damals verantwortlichen Redakteurs Dominik Baur hätte uns eine Warnung sein sollen. "Was Sie uns da schickten, war nicht nur schlecht, sondern - mit Verlaub - flach, mies, unterirdisch, grauenerregend, humorverachtend, oft schmerzhaft, bisweilen auch geschmacklos, einfach bodenlos", schrieb er im Dezember 2005.
Das alles können wir nun bestätigen, zumal in manchen Einsendungen überhaupt kein Witz zu erkennen war - also noch nicht mal ein richtig schlechter.
Weit mehr als tausend E-Mails landeten in unserem Postfach. Viele Einsendungen enthielten gleich mehrere miese Witze, einige sogar fast 20 schlechte Kalauer auf einmal. Und dann gab es da noch die Vielschreiber, die fast im Minutentakt ihre humoristischen Leichen aus dem Keller holten. Einsamer Spitzenreiter in dieser Disziplin wurde SPIEGEL-ONLINE-Leser Marinko Puljiz - mit 49 Einsendungen.
Einige Witze fielen recht häufig negativ auf:
- Wie lautet der Vorname vom Reh? Kartoffelpü (26 Einsendungen)
- Kommt ne Frau beim Arzt (17 Einsendungen)
- Was liegt am Strand und redet undeutlich? Ne Nuschel (16 Einsendungen)
Es gab aber auch Ausreißer nach oben. Dutzende Flachwitze mussten ausgesiebt werden, weil sie bei internen Tests in der Redaktion durchfielen. So löste etwa "Meine Oma ist beim FBI, deshalb nennen wir sie Top-Sigrid" bei diversen Kollegen (deutlich zu) langanhaltende Lachanfälle aus.
Allerdings quälten uns nicht nur Leser mit ihren miesen Witzen. An dieser Stelle eine ehrenvolle Erwähnung für unseren Frankreich-Korrespondenten Stefan Simons ("ja, der") und seine Einsendung: "Klein Fritzchen kommt in den Laden. Was fehlt? Der Witz."
Unter anderem aus der "Tagesschau"-Redaktion kam die Frage: "Wie nennt man einen Bumerang, der nicht zurückkommt? Stock!"
Aber es hilft ja nichts. Wir haben eine höchstrichterliche, unbestechliche Auswertung versprochen. Daher hat ein Team von Redakteuren zunächst eine Vorauswahl getroffen, bevor eine hochkarätig besetzte Jury aus dieser Jauchegrube des Humors die Flop20 herausfischte.
In der Jury war unter anderem der für seine Kalauer gefürchtete Kollege D. vertreten. Und die Kollegin F., die bereits 2005 bei der Suche nach den miesesten Witzen eine tragende Rolle gespielt hatte. Andere Kollegen, die für das Gremium vorgesehen waren, meldeten sich am Tag der Entscheidung krank. Bestimmt bloß Zufall.
Hier sind unsere Flop20. Die letzten drei Witze in der Aufzählung wurden von der Jury einstimmig ausgewählt, haben also SPON-Goldstandard:
Manche Leser schickten uns Witze, die sie zuhause nicht erzählen dürfen. Andere schickten uns Witze, die sie zuhause nicht mehr hören wollen - damit wir klarstellen, dass der Witz wirklich total daneben ist. Aber das fangen wir gar nicht erst an. Ihre innerfamiliären Differenzen klären Sie bitte selbst.
Denn an dieser Stelle wird es ohnehin schwierig: Wie weit dürfen Witze gehen? Ist alles vertretbar, nur weil es lustig gemeint ist? Sicher nicht. Manche Witze sortierten wir aus, weil sie rassistisch waren. Häufig geht es auch um Geschmacksfragen - und über die lässt sich ewig streiten. Was mancher als harmlos empfindet, halten andere für beleidigend.
Für uns war es schwer genug, die schlechtesten der schlechten Witze auszuwählen. Und gibt es nicht auch Witze, die so verdammt schlecht sind, das sie schon wieder gut sind? Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen entschieden.
Aber Sie dürfen auch noch abstimmen.
Küren Sie den Ihrer Meinung nach miesesten Witz und prüfen Sie, ob Sie mit anderen SPON-Lesern auf einer Humorwellenlänge liegen. Sie sehen immer zwei Witze im Vergleich. Klicken Sie auf den Witz, der Ihnen weniger gefällt. Der andere verschwindet, ein neuer erscheint - am Ende bleibt Ihr Flop-Witz übrig.