Schlafwandelnde Studentin Wenn nachts der große Hunger kommt
Kate Archibald nahm plötzlich zu - und wusste nicht warum. Ärzte erkannten eine seltene Krankheit: Sie zwingt die junge Frau nachts an den Kühlschrank.
Aberdeen - Kate Archibald war ratlos. Kurz nachdem die Schottin 2012 ihr Studium in Aberdeen begonnen hatte, nahm sie plötzlich zu. Und wie. Nach einem Jahr musste sie ihre Kleidung drei Nummern größer tragen. "Ich wusste überhaupt nicht, woran das lag", sagte die 20-Jährige der "Daily Mail" zufolge.
Ihre Essgewohnheiten hatten sich nicht geändert - das dachte sie zumindest. Weit gefehlt. Eines Morgen dämmerte ihr plötzlich, was da vor sich ging. "Ich wachte auf, umgeben von Schokoladenpapier." Sie musste im Schlaf gegessen haben. Kate Archibald ging zum Arzt - und der diagnostizierte eine seltene Krankheit: die schlafbezogene Essstörung (SRED).
Die Mitbewohner zittern
Ähnlich wie Schlafwandler stehen SRED-Patienten nachts auf. Dann stopfen sie in sich hinein, was sie kriegen können. Am nächsten Morgen sind die Fressattacken vergessen. Was bleibt, sind die zusätzlichen Pfunde auf den Rippen.
Die Ursache war schnell gefunden. SRED ist eine Nebenwirkung von Tabletten, die Kate Archibald gegen das Zappelphilipp-Syndrom ADHS schluckt. Seit der fatale Zusammenhang klar ist, hat die Schottin ihre Tabletten-Dosis reduziert. Doch die nächtlichen Attacken kommen im Schnitt dreimal pro Woche. Mitte Januar postete die Studentin einen Laib Cheddar-Käse, den sie zur Hälfte im Schlaf gegessen hatte.
Kates Mitbewohner haben sich mit der Krankheit arrangiert. Sie reden der Studentin ins Gewissen, wenn sie etwas nicht essen soll - und hoffen, dass die Botschaft im Unterbewusstsein ankommt. Doch ein mulmiges Gefühl bleibt: "Unsere schlimmste Befürchtung ist, dass sie nachts anfängt zu kochen", sagt eine Mitbewohnern. "Wir wollen nicht, dass die Wohnung abbrennt."
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