Trotz Explosionsgefahr
Mutiger Trucker fährt brennenden Tanklaster in unbewohntes Gebiet
Ein Tanklastzug ist mitten in einer bayerischen Kleinstadt in Brand geraten. Als der Fahrer das Feuer nicht löschen konnte, setzte er sich trotz Explosionsgefahr wieder ans Steuer.
Foto: Manfred Erhard/Feuerwehr Stadt Schrobenhausen/DPA
Schrobenhausen ist eine Kleinstadt in Oberbayern mit knapp 17.000 Einwohnern. Aus bisher unbekannten Gründen geriet hier ein Tanklastzug in Brand, als er gerade durch den Ort fuhr. Der Fahrer versuchte zunächst, das Feuer zu löschen - allerdings ohne Erfolg.
Also wählte der Mann 13.47 Uhr den Notruf, fragte die Polizisten, wie er am schnellsten den Ort verlassen könne, und setzte sich wieder hinters Steuer, berichtet die Zeitung "Augsburger Allgemeine". Er fuhr den Tanklaster, der mit 25.000 Litern Benzin und 10.000 Litern Diesel beladen war, in unbewohntes Gebiet. Rund 400 Meter hinter dem Ortsschild stellte der Fahrer den Lkw ab, sprang aus dem Führerhaus und brachte sich in Sicherheit.
Tanklaster nach erfolgreicher Brandbekämpfung
Foto: Manfred Erhard/Feuerwehr Stadt Schrobenhausen/DPA
Mehr als 100 alarmierte Helfer der Feuerwehr, Polizei und vom Katastrophenschutz rückten an, um eine Explosion zu verhindern. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Aus Sicherheitsgründen durfte nur ein Minimalteam auf und an dem Löschzug stehen, um das Feuer zu löschen. Nach gut drei Stunden gelang das schließlich am späten Nachmittag. Am Abend versuchten die Einsatzkräfte, den Tankinhalt in ein Spezialfahrzeug umzupumpen. Nach ersten Erkenntnissen wurde bei dem Einsatz niemand verletzt.
Warum das Feuer ausgebrochen war, blieb zunächst unklar. Die Feuerwehr vermutete, der Tanklaster könne wegen eines geplatzten Reifens in Brand geraten sein. Die Höhe des Sachschadens am Fahrzeug sowie einem verbrannten Getreidefeld war zunächst nicht bekannt.