Schrotflinte gegen Schneebälle
Schießwütiger Richter soll versetzt werden
Der Richter, der mit seiner Schrotflinte auf zwei jugendliche Schneeballwerfer geschossen haben soll, soll nach Auffassung des niedersächsischen Justizministeriums versetzt werden. Einer der beiden 16-Jährigen war durch die Kugeln verletzt worden.
Lüneburg - "Es wäre sicherlich für alle Beteiligten nicht ratsam, wenn der Richter nach seiner Genesung wieder auf seinen alten Platz zurückkehrt", sagte der Sprecher des Ministeriums, Wolfgang Düe, in Hannover. Der beschuldigte Hobbyjäger und Amtsrichter hatte sich nach dem Vorfall vorläufig krank gemeldet. Ehe über disziplinarrechtliche Maßnahmen nachgedacht werde, sollten aber die Ermittlungen abgewartet werden.
Nach bisherigem Ermittlungsstand hatte der 16-Jährige mit einem Freund am Samstag vor dem Haus der Richters eine Schneeballschlacht gemacht. Dabei trafen mehrere Schneebälle das Gebäude. Als im Haus das Licht anging und jemand herauskam, liefen die Jungen weg, erklärte Oberstaatsanwalt Jürgen Wigger den Ablauf. Insgesamt fielen zwei Schüsse, einer davon traf den 16-Jährigen am Oberarm. Der Jugendliche musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen wegen Verdachts des versuchten Totschlags. Zwar wurde ein Haftbefehl beantragt, der zuständige Haftrichter sah jedoch keine ausreichenden Gründe dafür.
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