Schulmassaker Zehntausende trauern um Opfer

Mehr als 70.000 Trauergäste haben am Sonntag von den 13 Opfern der Schießerei an einer Highschool in Littleton Abschied genommen. Auch Vizepräsident Al Gore und seine Frau Tipper waren anwesend.

Littleton - An der Trauerfeier nahmen auch zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens teil. Al Gore rief in einer Ansprache zu mehr Zuwendung für Kinder auf. "Ich bin mehr denn je davon überzeugt, daß jeder von uns für alle Kinder verantwortlich ist", sagte der Vizepräsident. Der Gouverneur von Colorado, Bill Owens, verlas die Namen der Opfer, wobei bei jeder Nennung eine weiße Taube in den Himmel aufstieg. Zu der Feier kamen doppelt so viele Menschen wie erwartet. Gore sagte bei der mehr als einstündigen Trauerfeier auf einem Parkplatz, nach der Tragödie müsse jeder sein Leben im Gedenken an die toten Schüler ändern. Mit Blick auf die beiden jugendlichen Täter sagte er: "Wir müssen den Mut haben, nicht wegzublicken von denjenigen, die sich ausgestoßen und zurückgewiesen fühlen. Sie brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern und die Zeit ihrer Großeltern." Einer der beiden Amokläufer hatte ein Tagebuch hinterlassen, dessen Einträge darauf hindeuten, daß sich die Jungen von der Gesellschaft unverstanden fühlten. Die 17 und 18 Jahre alten Täter hatten am Mittwoch zwölf ihrer Mitschüler, einen Lehrer und anschließend sich selbst erschossen. In Washington sprachen sich indes der stellvertretende Justizminister Eric Holder sowie der Vizepräsident der Waffenlobby NRA, Wayne LaPierre, für die Beschränkung des Zugangs Jugendlicher zu Schußwaffen aus. Holder forderte den Kongreß am Sonntag zu einer raschen Entscheidung über einen entsprechenden Vorschlag der Regierung auf. LaPierre sagte, verurteilten jugendlichen Gewalttätern sollte der Besitz von Schußwaffen grundsätzlich untersagt werden. Auch der französische Präsident Jacques Chirac rief die USA zu einer Verschärfung ihrer Waffengesetze auf.

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