Schweizer Zoo Seltene Albino-Riesenschildkröte zeigt sich der Welt

Galapagos-Riesenschildkröten bekommen im Zoo sehr selten Nachwuchs – ein Albino-Baby gab es überhaupt noch nicht. Ein Schweizer Tropiquarium meldet nun eine Premiere.
Albino-Schildkröte im Tropiquarium in Servion

Albino-Schildkröte im Tropiquarium in Servion

Foto: Jean-Christophe Bott / EPA

Das gab es noch nie, wenn man dem Tropiquarium von Servion in der Schweiz glaubt: Weltweit erstmals sei eine Galapagos-Riesenschildkröte mit Albinismus in einem Zoo geboren worden, heißt es in einer Erklärung. »In freier Wildbahn wurden noch nie Albinos beobachtet.«

Das besondere Tierchen war vor etwa einem Monat zur Welt gekommen, wenige Tage vor einer weiteren Schildkröte. Ein Baby ist schwarz wie seine Mutter, eines ist ein Albino. Eine Gruppe von Schülern konnte das kleine, rund einen Monat alte Reptil mit weißer Haut und roten Augen nun bewundern.

Philippe Morel, Besitzer des Tropiquariums, schätzt, dass die Lebenserwartung einer Albino-Schildkröte in der Wildnis wohl sehr gering wäre, da die weiße Haut Raubtiere anziehen würde. In seinem Tierpark könne sie aber normal heranwachsen.

Die beiden Baby-Schildkröten neben einem ausgewachsenen Exemplar. Das Geschlecht der beiden rund 50 Gramm schweren Babys kann noch nicht bestimmt werden.

Die beiden Baby-Schildkröten neben einem ausgewachsenen Exemplar. Das Geschlecht der beiden rund 50 Gramm schweren Babys kann noch nicht bestimmt werden.

Foto: Denis Balibouse / REUTERS

Galapagos-Riesenschildkröten, die bis zu 200 Jahre alt werden können, sind vom Aussterben bedroht. Auf den ecuadorianischen Galapagos-Inseln leben noch geschätzt 23.000 von ihnen; in Servion werden sie im Rahmen eines Programms zur Erhaltung ihrer Art gehalten.

Aufgrund ihrer Größe haben Galapagos-Riesenschildkröten, die ausgewachsen bis zu 200 Kilogramm wiegen können, Schwierigkeiten, sich zu paaren. Die Erfolgsquote liegt den Angaben zufolge bei nur zwei bis drei Prozent. Bisher gelang es nur drei Zoos weltweit, darunter zwei in der Schweiz, diese Tiere zur Fortpflanzung zu bringen.

Zwei Monate im Inkubator

Die Mutter, die mehr als 100 Kilogramm wiegt, hatte demnach am 11. Februar fünf Eier gelegt. Das Männchen wiegt etwa 180 kg. Das Paar ist etwa 30 Jahre alt und hat gerade die Geschlechtsreife erreicht.

Das Albino-Baby schlüpfte am 1. Mai, nachdem es zwei Monate in einem Inkubator gelegen hatte, das zweite Baby vier Tage später. Sie wogen bei der Geburt etwa 50 Gramm und passen noch in eine Handfläche.

sak/Reuters

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