Selbstmord Briefbombenbauer sprengte sich in die Luft

Neun Sprengsätze versendete der Briefbomben-Attentäter aus Bayern innerhalb des letzten halben Jahres. Die Behörden hatten eine Fahndung per Gentest anberaumt. Doch die Ermittlungen fanden ein blutiges Ende: Der Täter tötete sich mit einer Explosion.

München - Rund sechs Monate nach der Briefbomben-Serie in Bayern ist der Fall geklärt - allerdings nicht durch polizeiliche Ermittlungen. Der 20 bis 25 Jahre alte Mann beging am Freitagnachmittag auf einer Wiese im niederbayerischen Hutthurm (Landkreis Passau) durch eine geplante Gasexplosion Selbstmord. Kurz zuvor hatten die ermittelnden Behörden einen Serien-Gentest an 2300 Männern gestartet. Eine Untersuchung der genetischen Merkmale der Leiche beweise, dass es sich um den Bombenbastler handelte, so ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) heute Morgen.

Der bis Sonntag anberaumte Gentest wurde sofort abgesagt. Am vergangenen Freitag hatten bereits rund 600 Hutthurmer Speichelproben abgegeben. Die genaue Identität des Attentäters konnte bislang allerdings nicht geklärt werden. Der Bombenbauer hatte sich mit Hilfe einer Gaskartusche getötet. Seine Leiche wurde umgehend von Gerichtsmedizinern in München obduziert.

Insgesamt neun Sprengsätze gingen per Post an Politiker und Behördenleiter aus Niederbayern und anderen Landesteilen Bayerns. Eine Sekretärin war bei der Zündung eines Sprengsatzes leicht verletzt worden. Die anderen Bomben jedoch explodierten nicht.

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