Bundesweite Umfrage Mehr als 280 Angriffe auf Einsatzkräfte an Silvester

In Berlin eskalierte die Gewalt am Jahresende, Einsatzkräfte wurden mit Pyrotechnik beschossen und verletzt – doch auch in anderen Landesteilen gab es vermehrt Attacken, wie eine Umfrage des »Tagesspiegels« zeigt.
Einsatzkräfte in Berlin löschen einen ausgebrannten Reisebus

Einsatzkräfte in Berlin löschen einen ausgebrannten Reisebus

Foto: Paul Zinken / picture alliance / dpa

In der Silvesternacht hat es laut einem Medienbericht bundesweit mindestens 282 Angriffe auf Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr gegeben. Das berichtet der »Tagesspiegel« unter Berufung auf eine eigene Umfrage unter allen 16 Innenministerien der Länder.

Die tatsächliche Zahl liegt vermutlich noch höher: Einige Bundesländer wie Hessen und Baden-Württemberg hätten keine Zahlen der Angriffe auf Einsatzkräfte genannt. Denn auch in diesen Bundesländern seien Angriffe gemeldet worden. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums vom Dienstag haben die Länder bisher noch keine offiziellen Zahlen an die Behörde übermittelt.

Am meisten Angriffe gab es in der Hauptstadt

Die höchste Zahl an Attacken gab es der Zeitung zufolge

  • in Berlin. Hier bestätigte die Polizei inzwischen 59 angezeigte Angriffe gegen Polizisten und 43 gegen Feuerwehr und Rettungsdienst, wie es hieß.

  • In Niedersachsen habe das Innenministerium Angriffe auf 42 Einsatzkräfte bestätigt,

  • ebenfalls 42 Einsatzkräfte seien in der Silvesternacht in Nordrhein-Westfalen verletzt worden.

  • In Bayern kam es laut Innenministerium zu 34 Attacken auf Einsatzkräfte.

  • Auch Hamburg meldete in der Silvesternacht mit 19 Angriffen verhältnismäßig viele Attacken, wie es hieß.

In den anderen Bundesländern lägen die Angriffe auf Einsatzkräfte im einstelligen Zahlenbereich.

Nach den Silvesterkrawallen, die sich auch gegen Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte richteten, war unter anderem eine Debatte darüber entbrannt, ob es eine Strafverschärfung geben sollte. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte dazu, dass es vor allem darum gehen müsse, das geltende Recht durchzusetzen, und dass er »in dem Sinne keinen Bedarf sieht« für eine erneute Änderung im Strafrecht.

In Zusammenhang mit Silvester waren in Berlin 145 Menschen mit 18 verschiedenen Nationalitäten festgenommen worden. Darunter waren zahlreiche Fälle wegen direkter Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute.

lmd/dpa

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