Silvesterfeiern auf der ganzen Welt Willkommen 2009
Berlin/Hamburg - Frohes neues Jahr - Millionen Menschen haben mit Feuerwerk und Partys das Jahr 2009 begrüßt. Mit reichlich Sekt und einem riesigen Feuerwerk feierten die Menschen in Berlin. Auf Deutschlands größter Silvesterparty zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule trotzten Hunderttausende den frostigen Temperaturen. Die Veranstalter sprachen sogar von rund einer Millionen Feiernder.
Schon während des traditionellen Countdowns zündeten die Feiernden Hunderte Wunderkerzen an. Punkt 0.00 Uhr prosteten sie sich dann mit Sekt in Bechern zu, nahmen sich in die Arme und telefonierten mit Freunden und Verwandten. Pünktlich um Mitternacht erleuchtete das große Neujahrsfeuerwerk den Himmel über dem Tiergarten. Dazu lief als Eröffnungsmusik für das Jahr 2009 "What A Wonderful World" von Louis Armstrong.
Die Festmeile war bereits zwei Stunden vor dem Jahreswechsel wegen Überfüllung geschlossen worden. Hunderttausende hatten sich seit dem frühen Abend dort versammelt, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Bereits zum 20. Mal seit dem Mauerfall können alle Ost- und Westberliner gemeinsam mit Gästen aus aller Welt das neue Jahr begrüßen. Rund 20 Künstler, DJs und Bands sorgten auf drei Bühnen und in acht Festzelten für Partystimmung.
Für die Polizei verlief Silvester bis Mitternacht "auffallend ruhig", wie ein Sprecher berichtete. Während es auf der Festmeile keine großen Zwischenfälle gab, rückte die Berliner Feuerwehr alleine bis 21.30 Uhr mehr als tausend Mal aus. Darunter waren elf größere Brände. Auch mussten Verletzte versorgt werden. In Spandau verlor ein 28-Jähriger durch die Detonation eines Böllers einen Finger.
Silvester auf der Eisbahn in Moskau
In Moskau begrüßten Zehntausende auf dem Roten Platz das neue Jahr. Die Menschen jubelten, als von der Uhr am Spasski-Turm des Kremls, nach der ganz Russland lebt, zwölf Schläge erklangen. Zwei Stunden eher als in Deutschland war es soweit: Feuerwerk erleuchtete die Fassaden der alten Paläste und Kirchen des Kremls und der Basiliuskathedrale. Viele Moskauer rutschten in einer Eisarena auf dem Roten Platz mit Schlittschuhen ins neue Jahr. Die Moskauer Innenstadt war für den Autoverkehr gesperrt.
In ganz Russland waren mehr als 100.000 Sicherheitskräfte auf den Beinen, um vor allem Angetrunkenen auf dem Weg nach Hause zu helfen und sie vor dem Erfrierungstod in der Kälte zu bewahren. Zuvor hatte der im Mai angetretene Präsident Dmitri Medwedew seine erste Neujahrsansprache gehalten. Renner bei den traditionellen Neujahrsgeschenken in Russland waren diesmal Ochsen als Plüschtiere, die aus Anlass des chinesischen Jahres des Ochsen 2009 auf den Straßen verkauft wurden. Wegen der elf Zeitzonen in Russland begrüßten die Menschen das neue Jahr in dem Riesenreich zu unterschiedlichen Zeiten.
Trotz eisiger Kälte feierten Tausende Bulgaren bei einer Großparty in der Hauptstadt Sofia. Auf einer "Bühne unter den Sternen" traten heimische Rock- und Popstars sowie Volkssänger auf. Bei Temperaturen von etwa sieben Grad unter Null tanzten die Menschen, um sich warm zu halten. Wegen der Wirtschaftskrise wollten laut einer Umfrage 77 Prozent der Bulgaren den Silvesterabend zu Hause verbringen.
1,5 Millionen Menschen beim Lichterspektakel in Sydney
Die ersten, die global ins Jahr 2009 rutschten, waren die Bewohner der östlichen Kiribati-Inseln im Südpazifik. Schon am Mittwoch um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) feierten die Menschen dort Silvester, denn bei Kiribati verläuft die Datumsgrenze der Erde. Danach ließen die Bewohner Neuseelands und anderer Pazifikstaaten die Sektkorken knallen. Im Hafen der australischen Metropole Sydney stieg gegen 14 Uhr MEZ bei sommerlichen Temperaturen eine Riesen- Silvesterparty.
Rund 1,5 Millionen Menschen kamen zum spektakulären Feuerwerk in Sydney zusammen. Die Party stand unter dem Motto "Creation" (Schöpfung). Rund 3,5 Millionen US-Dollar wurden nach Medienberichten für das farbenprächtige Schauspiel im Hafen und auf der Hafenbrücke ausgegeben, bei dem Pyrotechniker Blitz, Donner und Regen imitierten. Außerdem gab es eine große Schiffsparade, die am berühmten Opernhaus von Sydney vorübersegelte.
Unzählige Japaner strömten am Neujahrsabend in die Tempel und Schreine des Inselreiches, um von den Göttern Glück und Segen für das neue Jahr zu erbitten. Punkt Mitternacht sollten in der Silvesternacht im ganzen Land kilometerweit hörbar 108 Mal die Glocken der Heiligtümer erklingen. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres vertreiben. Mit dem letzten Glockenschlag begann für die Japaner das "Jahr des Ochsen".
Viele Silvesterfeiern in arabischen Ländern abgesagt
Viele arabische Konzertveranstalter sagten als Zeichen ihrer Solidarität mit den Palästinensern im Gaza-Streifen ihre für die Silvesternacht geplanten Feiern ab. Der Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, sprach am Mittwoch sogar ein offizielles Verbot für Silvesterfeiern aus.
Die Brasilianer konnten wieder dreimal Silvester feiern - das fünftgrößte Land der Erde hat drei Zeitzonen. Als in São Paulo die ersten Raketen um Mitternacht in den Himmel stiegen, waren die Deutschen schon drei Stunden im neuen Jahr 2009. Eine der größten Silvesterpartys stieg im hochsommerlichen Rio de Janeiro, wo rund 1,5 Millionen Menschen an der Copacabana erwartet wurden.
In Italien standen am Silvesterabend traditionell zahlreiche Open-Air-Konzerte auf dem Programm. Im berühmten römischen Kolosseum war ein Auftritt der italienischen Sängerin Gianna Nannini geplant. Auf dem ehemaligen Messegelände der Ewigen Stadt wollten zahlreiche DJs aus aller Welt tausenden Partygästen einheizen. Vom "Pincio"-Hügel im Herzen des historischen Zentrums Roms sollte um Punkt Zwölf ein gigantisches Feuerwerk aufsteigen. In der Lagunenstadt Venedig stand unter dem Motto "LoVe 2009" ein "kollektiver Kuss" um Mitternacht auf dem Programm, um das neue Jahr liebevoll zu begrüßen.
Sturmwarnung in Finnland
Frankreich erhöhte die Zahl der Polizisten, die in der Silvesternacht für Sicherheit sorgen, um 7000 auf 35 000. In Paris wurde vor allem auf der Prachtstraße Champs-Elysées gefeiert.
Mit einem großen Feuerwerk an der Themse wollte London das Jahr 2009 begrüßen. Mehr als 700.000 Nachtschwärmer wurden dazu in der Neujahrsnacht bei frostigen Temperaturen rund um Big Ben, auf der Westminster-Brücke und am Riesenrad "London Eye" erwartet. Laut einer Umfrage planten wegen der Finanzkrise deutlich mehr Briten als in den vergangenen Jahren, den Silvesterabend zu Hause mit Familien und Freunden zu verbringen, statt auswärts zu feiern. Für den 1. Januar ist in London die Neujahrsparade geplant, bei der Bands, Tanzgruppen und Schausteller an Sehenswürdigkeiten vorbeiziehen.
Im Norden Finnlands wurden öffentliche Silvesterpartys unter freiem Himmel wegen Sturmwarnungen abgesagt. Die Schlechtwetterlage halte auch im benachbarten Schweden bis zum Samstag an, sagten die Meteorologen.