
Stierkampf in Spanien: Blutiges Spektakel
"Immaterielles Kulturgut" Spanien stellt Stierkampf gesetzlich unter Schutz
Madrid - Spanien hat den Stierkampf zu einem "immateriellen Kulturgut" erklärt. Das Parlament in Madrid verabschiedete ein Gesetz, das den Stierkampf unter besonderen Schutz stellt. Medienberichten zufolge votierten bei der Abstimmung im Senat - dem Oberhaus des Parlaments - die regierenden Konservativen für das Vorhaben. Die Sozialisten enthielten sich, die übrigen Parteien stimmten dagegen.
Das Gesetz sieht Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung des Stierkampfes vor. So wird die Regierung aufgerufen, einen "nationalen Plan" zur Stierkampf-Förderung aufzustellen. Außerdem soll sie sich dafür einsetzen, dass ein Antrag auf Aufnahme des Stierkampfes in die Unesco-Liste des immateriellen Weltkulturerbes der Menschheit gestellt wird. Geführt werden dort unter anderem Errungenschaften wie der argentinische Tango oder die tibetische Oper in China.
Die Initiative zu dem Vorhaben war von einem Volksbegehren ausgegangen. Stierkampf-Anhänger hatten 600.000 Unterschriften gesammelt.
Die blutige Tradition gilt auch in Spanien als umstritten. In Katalonien etwa sind Stierkämpfe seit einem Beschluss des Regionalparlaments im vergangenen Jahr gesetzlich verboten. Landesweit hatte es zuletzt Diskussionen um die Fernsehübertragung der Kämpfe gegeben. Nachdem Live-Stierkämpfe sechs Jahre lang verboten waren, hob die Regierung den Bann im September 2012 wieder auf.