In Hamburg hat eine Frau sich selbst geheiratet – und liegt damit voll im Trend
Dieser Beitrag wurde am 20.09.2018 auf bento.de veröffentlicht.
Das ganze Leben mit einem besonderen Menschen verbringen. Für viele ist diese Vorstellung immer noch ein großes Ideal – und dennoch kaum erreichbar. Die einzige Person, mit der man tatsächlich ein Leben lang zu kämpfen, lachen und weinen hat, bleibt man oft selbst.
Diese Erfahrung hat offenbar auch eine Frau aus Hamburg gemacht. Und daraus einen ungewöhnlichen Schluss gezogen: Die Mitte-30-Jährige ließ sich am vergangenen Wochenende in der evangelischen St.-Pauli-Kirche in Hamburg alleine trauen. Wie bei einer Hochzeit, nur ohne Partner. Laut Medienberichten war es die allererste Zeremonie dieser Art in Hamburg. (Welt)
Der Trend geht zur Sologamie
In den USA und anderen Ländern ist diese Form der Hochzeit dagegen schon länger bekannt. Mittlerweile gibt es sogar einen eigenen Begriff dafür: Sologamie.
Was auf den ersten Blick vielleicht wie eine absurde Form von Individualismus und Selbstbezogenheit klingt, ist in Wahrheit oft ein seelsorgerisches Konzept. Ein Tag, an dem es darum geht, ganz bewusst "Ja" zu sagen – zu sich selbst und seinen eigenen Schwächen.
Auch in Hamburg war dieser Gedanke ausschlaggebend. In einem Zeitungsbericht nannte der Pastor der St.-Pauli-Gemeinde, Martin Paulekun, die Solo-Trauung deshalb auch:
Pastor Martin Paulekun
Laut dem Artikel hatte die Frau in der Vergangenheit immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen, wurde enttäuscht und scheiterte in Beziehungen. Diese Themen seien auch im Trauungsgottedienst vorgekommen und in einem vorgelesen Brief noch einmal aufgearbeitet worden.
"Richtig" heiraten geht bislang nur zu zweit
Weil es keine amtlichen Dokumente gab, keine öffentlichen Veränderungen, will Pastor Paulekun die ungewöhnliche Zeremonie selbst lieber keine Hochzeit nennen. Für ihn stehe die Segnung im Mittelpunkt, heißt es in dem Artikel. Für die Zeremonie habe es im Vorfeld möglichst wenig "Brimborium" geben sollen.
In anderen Ländern werden ähnliche Feste dagegen oft laut und selbstbewusst gefeiert. Manchmal auch spontan. Vor zwei Jahren machte der Fall einer Frau aus Italien Schlagzeilen. Weil sie bis zu ihrem 40. Geburtstag keinen Ehepartner gefunden hatte, lud sie Familie und Freunde alleine ein, um eine Solo-Hochzeit mit sich selbst zu feiern.
Damals sagte sie: