Stormy Daniels als Entertainerin »Es war schrecklich – schlimmer, als Trump nackt zu sehen«

Die Pornoproduzentin Stormy Daniels hatte 2006 angeblich Sex mit Donald Trump. Heute legt sie professionell Tarotkarten und startet bald eine Datingshow, die junge und alte schwule Männer zusammenbringen will.
Stormy Daniels 2018 bei einem Interview

Stormy Daniels 2018 bei einem Interview

Foto: Ringo H.W. Chiu/ AP

Sie kassierte einst Schweigegeld von Donald Trumps Anwalt, damit sie ihre Behauptung nicht wiederholt, 2006 Sex mit dem späteren US-Präsidenten gehabt zu haben. Nun will die Pornoproduzentin und -darstellerin Stormy Daniels schwulen Männern helfen, die Liebe zu finden – über Generationengrenzen hinweg.

»For the Love of Dilfs« (etwa: »Für die Liebe von Vätern, mit denen ich gern Sex hätte«) heißt ihre neue Show, der britische »Guardian« hat sie dazu ausführlich befragt . Und natürlich plaudert sie in dem Interview auch über Trump – das aber eher nebenbei, um die eine oder andere Pointe zu landen.

So spricht Daniels über ihre schlimmen Erfahrungen als Stand-up-Comedian kurz vor Beginn der Coronapandemie: »Es war die schrecklichste Erfahrung meines Lebens, und das will etwas heißen, denn ich habe Trump nackt gesehen.« Ta-dah!

Aus ihrer Zeit mit Trump beschreibt Daniels seine »ungewöhnlichen« Genitalien (»wie ein Fliegenpilz«) und seine leeren Versprechungen, sie in seiner erfolgreichen TV-Show »The Apprentice« unterzubringen (und gewinnen zu lassen). Später sei sie unter Druck gesetzt worden, die Geheimhaltungsvereinbarung zu unterschreiben. Nach Publikwerden der Vorgänge sei sie mit Hassmails und Morddrohungen überhäuft worden. »Ich war es gewohnt, von den Leuten viel Scheiße zu bekommen, nur weil ich ein Pornostar bin, aber es wurde verrückt.«

Doch daraus habe sie Kraft geschöpft: »Nichts wird deine Hasser mehr verärgern, als wenn du aufstehst.« Dann war da noch die Sache mit ihrem ehemaligen Anwalt Michael Avenatti, der im Gefängnis sitzt, weil er Daniels unter anderem um ihren Buchvorschuss betrogen hat. Zuletzt verwirklichte sie ihr Lieblingsprojekt: professionelles Tarot-Lesen. »Ich habe letztes Jahr 300 Lesungen gemacht. Für morgen habe ich ein paar weitere gebucht.«

Der »Guardian«-Reporter fragt sie, wie sie es schafft, so positiv zu bleiben. Ihre Antwort: »Wodka!« Und ihr neues Publikum würde ihr helfen, sie habe inzwischen eine große LGBTQ-Fangemeinde, sie sei selbst auch offen bisexuell. »Vor Trump bestand mein Publikum im Stripklub hauptsächlich aus älteren weißen Männern in Anzügen. Nach Trump hatte ich mein Coming-out und mein Publikum war ein Regenbogen.«

Ihre Datingshow »For the Love of Dilfs« soll zwei schwule Männertypen zusammenbringen, den »Daddy«, also einen älteren, fürsorglichen Mann, und einen »Himbo«, also einen jungen, trainierten Mann. Sie sollen in einem luxuriösen Anwesen am Wasser leben, ihre Partner tauschen und Aufgaben ausführen – auf der Suche nach der wahren Liebe und 10.000 Dollar. Stormy Daniels selbst will kommentieren und Liebestipps geben. Die erste Ausstrahlung ist am 31. Januar auf der LGBTIQ-Streamingplattform Froot TV.

mgo
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