Stuttgart Ermittler durchsuchen Haus des Autobahn-Skaters
Stuttgart - Es hat lange gedauert, bis die Ermittler auf Sebastian H. zugegangen sind. Noch vor zwei Tagen sagte der Stuttgarter SPIEGEL ONLINE, die Behörden hätten bislang keinen Kontakt zu ihm aufgenommen. Nun jedoch durchsuchten Polizeibeamte aus Göppingen und Stuttgart seine Wohn- und Geschäftsräume.
Der Extremsportler hatte sich von einem Motorrad auf die Autobahn 8 ziehen lassen und war dann mit Tempo 100 den "Drackensteiner Hang" hinuntergerast. Dort ist wegen des starken Gefälles nur Tempo 80 erlaubt.
Hinter ihm fahrende, offenbar jedoch zu seinem Team gehörende Autos hatten H. dabei vom restlichen Verkehr abgeschirmt. Der Sportler ließ die halsbrecherische Tour filmen. Das Video wurde schließlich im Sommer bei YouTube eingestellt.
Die Durchsuchung erfolgte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm, die nun wegen des Verdachts des Kennzeichenmissbrauchs ermittelt. Das Nummernschild des Motorrads, von dem sich der Skateboarder hatte ziehen lassen, sei größtenteils abgeklebt gewesen, hieß es.
Beschlagnahmt wurde bei der Polizeiaktion auch ein sogenanntes "Longboard" mit grünen Rollen - wie es bei der Abfahrt verwendet wurde. Noch prüfen die Behörden, ob den Beteiligten andere Straftatbestände wie gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr oder Nötigung zur Last gelegt werden können. Die Chancen dafür stehen nicht unbedingt gut.
jdl