Südafrika Mutmaßlicher Wilderer von Löwen zerfleischt

Löwen im Wildlife Rescue Center Ensessakotteh in Äthiopien (Symbolbild)
Foto: DPAEin Rudel Löwen hat in Südafrika in der Nähe des Krüger-Nationalparks einen mutmaßlichen Wilderer zerfleischt. Von dem Mann sei fast nichts übrig geblieben, sagte Polizeisprecher Moatshe Ngoepe.
Die Polizei geht aufgrund der Fußspuren am Unglücksort davon aus, dass sich am Freitagabend drei mutmaßliche Wilderer Zugang zu einem eingezäunten privaten Wildreservat nahe der Stadt Hoedspruit in der Provinz Limpopo verschafft hatten.
"Einer von ihnen wurde von den Löwen erwischt", sagte der Sprecher. Am Samstag habe man neben den Überresten des Mannes auch ein Jagdgewehr und Munition gefunden. Die Polizei bittet Anwohner des Gebiets im Nordosten des Landes um Hilfe, damit sie das Opfer identifizieren kann.
An den Grenzen zum Krüger-Nationalpark gibt es mehrere, zumeist sehr luxuriöse, private Wildreservate. Der Polizeisprecher wollte unter Berufung auf die laufenden Ermittlungen nicht mitteilen, welches Reservat betroffen war.
Das größte Wilderei-Problem in der Region an der Grenze zu Mosambik ist die illegale Tötung Hunderter Nashörnern jedes Jahr. Wilderer versuchen vergleichsweise selten, Elefanten oder Löwen zu töten.
Im vergangenen Jahr waren in der Region des jetzigen Unglücksortes jedoch mehrere Löwen vergiftet worden, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die toten Tiere wurden demnach mit abgetrenntem Kopf und abgetrennten Pfoten gefunden. Körperteile von Löwen werden in Teilen Afrikas in der traditionellen Medizin verwendet.
Elefantenstoßzähne aus Elfenbein oder die Hörner der Rhinozerosse landen dagegen meist in illegalen Transporten Richtung Asien. Tierschützer sorgen sich seit Jahren um den rückläufigen Bestand wildlebender Löwen in Südafrika. 2017 ging die Population nach einem Bericht des "South African" erneut deutlich zurück.
Doku über Großwildjagd in Afrika: Ein Urlaub zum Töten