Kinder müssen ihr Taschengeld oft erst einmal sparen, um sich etwas leisten zu können
Kinder müssen ihr Taschengeld oft erst einmal sparen, um sich etwas leisten zu können
Foto: Getty Images

Erziehungstipps Taschengeld ist schlecht fürs Kind

Familienexpertin Nora Imlau zahlt ihren Kindern kein Taschengeld. Hier erklärt sie, welche besseren Möglichkeiten es gibt, den richtigen Umgang mit Geld zu vermitteln.
Von Detlef Hacke

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Wenn es ums Taschengeld geht, stellen sich Eltern meist zwei Fragen: Ab welchem Alter sollten die Kinder es bekommen? Und wie viel wäre am besten? Kaum jemand bezweifelt, dass es die einzig funktionierende Methode ist, um dem Nachwuchs den richtigen Umgang mit Geld beizubringen. 

Nora Imlau sieht die Sache anders – sie und ihr Mann zahlen ihren Kindern gar kein Taschengeld. Auf Twitter hat sie kürzlich in einem Thread erklärt, warum sie nicht wolle, "dass regelmäßige Geldtransfers Teil unserer Eltern-Kind-Beziehung sind". Überwiegende Reaktion: Erstaunen. "Dass Kinder Taschengeld bekommen, ist für die meisten Menschen hierzulande eine Tatsache, die kaum hinterfragt wird", schreibt Imlau. Sie wundert sich vor allem, "wie viele immer noch davon ausgehen, dass Kinder völlig lebensuntüchtig werden, wenn man sie nicht ganz früh an das heranführt, was sie als Erwachsene ja auch können müssen." Wie geht sie in ihrer Familie mit Geld um?

SPIEGEL: Frau Imlau, warum haben Sie sich dagegen entschieden, Ihren Kindern Taschengeld zu geben?

Imlau: Unsere beiden ältesten Töchter sind 10 und 12. Natürlich standen mein Mann und ich vor der Frage, ob sie von uns regelmäßig eine feste Summe erhalten, das klassische Taschengeld also. Aber es fühlte sich falsch an.

SPIEGEL: Was ist Ihr Problem dabei?

Imlau: Anfangs bekommen Kinder meist winzige Summen, ein oder zwei Euro pro Woche. Davon sollen sie sich kaufen dürfen, was sie möchten. Aber was kriegen sie für so wenig Geld? So gut wie nix.

SPIEGEL: Wenn sie eine Weile sparen, dann schon.

Imlau: Macht es wirklich Sinn, dass Kinder früh so denken sollen? Sollen sie im Leben als Erstes über Geld lernen, dass es knapp ist und es einen Monat lang dauert, bis sie genug für eine Kinderzeitschrift zusammenhaben? Taschengeld vermittelt nicht das Gefühl, sich etwas leisten zu können. Im Gegenteil: Es führt zu Frustration. Und ich glaube nicht, dass Kinder durch Frust irgendetwas lernen.

SPIEGEL: Es stimmt doch, dass Geld für fast niemanden unbegrenzt verfügbar ist. Diese Tatsache soll man seinen Kindern vorenthalten?

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