Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg Tausende Berliner wegen Bombenentschärfung evakuiert

Die Polizei in Berlin hat rund um das Jüdische Krankenhaus eine Sperrzone eingerichtet: Grund ist eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe, die entschärft werden muss. Rund 15.000 Menschen sind von den Maßnahmen betroffen.
Polizisten sperren eine Straße in Berlin

Polizisten sperren eine Straße in Berlin

Foto: Christoph Soeder / dpa

In Berlin haben die Sicherheitsmaßnahmen zur Entschärfung einer 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg begonnen. Seit dem frühen Morgen werden Menschen aus einer Sperrzone im Umkreis von 500 Metern um das Jüdische Krankenhaus in Berlin-Gesundbrunnen in Sicherheit gebracht, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag sagte.

Insgesamt 400 Beamte gehen demnach von Tür zu Tür und vergewissern sich, dass alle Bewohner ihre Häuser verlassen haben. Rund 15.000 Menschen sind von den Vorkehrungen betroffen. Sobald die Umgebung gesichert ist, sollen die Arbeiten zur Entschärfung der Bombe beginnen. Wie lange die Maßnahmen andauern werden, war zunächst nicht abzusehen.

Auch das Jüdische Krankenhaus und die DRK-Kliniken werden am Sonntag geräumt. Wer kann, wurde aufgerufen, den dritten Advent bei Freunden und Familienangehörigen zu verbringen. Alle anderen sollen sich bis 11.30 Uhr an Sammelpunkten am Rande der Sperrzone einfinden. Von dort aus sollen Shuttlebusse sie zu Notunterkünften bringen.

Separate Unterkünfte für an Covid-19 Erkrankte

Die Mitnahme von Haustieren in die Unterkünfte sei nicht möglich, heißt es von den Behörden. Für Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden oder die sich in Quarantäne befinden, gibt es gesonderte Unterbringungsmöglichkeiten.

In einer Pressemitteilung warnt das Berliner Bezirksamt Mitte  auch vor zu erwartenden Verkehrseinschränkungen und rät Autofahrern, das Gebiet weiträumig zu umfahren und Fahrzeuge außerhalb der Sperrzone zu parken. Der öffentliche Nahverkehr in dem Gebiet wird während des Einsatzes eingestellt. Wer sich während der Entschärfung innerhalb des Sperrkreises aufhalte, begebe sich in Lebensgefahr.

Die Weltkriegsbombe war am 19. November auf dem Gelände des Jüdischen Krankenhauses gefunden worden. Die Vorbereitungen auf die Evakuierung hatten nach Angaben der Stadt mehrere Wochen in Anspruch genommen.

mak/dpa

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