In Texas' Schulen Repräsentantenhaus stimmt für Verbot von Mädchensport für Transgender-Mädchen

Transgender-Mädchen dürfen in Texas vermutlich bald nicht mehr am Mädchensport in der Schule teilnehmen: Republikaner votierten für ein Verbot – und das nicht zum ersten Mal.
Proteste gegen das neue Gesetz in Texas: Kritiker sehen die Kampagne als diskriminierenden Angriff auf Transgender-Personen

Proteste gegen das neue Gesetz in Texas: Kritiker sehen die Kampagne als diskriminierenden Angriff auf Transgender-Personen

Foto: Jay Janner / AP

Das texanische Repräsentantenhaus will Transgenderfrauen und -mädchen die Teilnahme am Mädchensport in der Schule verbieten. Das Gesetz ist nach drei gescheiterten Versuchen verabschiedet. Es gilt als so gut wie sicher, dass der republikanische Gouverneur Greg Abbott das Gesetz unterzeichnen wird. Texas folgt damit sieben weiteren US-Staaten, in denen republikanische Gesetzgeber allein 2021 ähnliche Gesetze erließen.

Die Regelungen sind Teil einer landesweiten Kampagne der Republikaner: Transgenderfrauen und -mädchen sollen daran gehindert werden, in weiblichen Sportteams mitzuspielen. Republikaner begründen, sie wollten damit den fairen Wettbewerb schützen. Gleichstellungsaktivisten aber haben die Kampagne als diskriminierenden Angriff auf Transgender-Personen kritisiert: Es gebe keine Beweise dafür, dass Transfrauen und -mädchen den Sport dominieren würden. Politische Beobachter vermuten, die Kampagne solle vor allem »Hardcore-Republikaner« ansprechen.

Alabama, Arkansas, Florida, Mississippi, Montana, Tennessee und West Virginia haben 2021 bereits ähnliche Gesetze zum Transgender-Sport verabschiedet. Die Regelung stieß dabei immer wieder auf juristische Hürden. Als Idaho im vergangenen Jahr ein ähnliches Gesetz verabschiedete, wurde es vom Bundesgericht blockiert. In Virginia entschied das Bundesgericht trotz Gesetzeserlass, dass ein elfjähriges transsexuelles Mädchen an einer Schule trainieren dürfe.

Die Republikaner in Texas verfolgten 2021 eine stark konservative Politik. Das Abtreibungsgesetz untersagte Schwangerschaftsabbrüche in den meisten Fällen – ein US-Bundesrichter setzte es nach Protesten vorläufig aus. Texaner dürfen außerdem Handfeuerwaffen nach einem neuen Gesetz ohne Lizenz offen tragen.

Anmerkung: In einer früheren Version hieß es, Texaner dürften Handfeuerwaffen nach einem neuen Gesetz mit Lizenz auch offen tragen. Tatsächlich ist dies ohne Genehmigung erlaubt. Außerdem haben wir die Angaben zum Schulsport präzisiert und deutlich gemacht, dass es sich um die Teilnahme am Mädchensport handelt.

íme/Reuters
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