Buddhismus Zen-Meister Thich Nhat Hanh ist tot

Seine Schriften sind weltberühmt, Martin Luther King schlug ihn einst gar für den Friedensnobelpreis vor. Nun ist der Mönch, Aktivist und Autor Thich Nhat Hanh gestorben.
Thich Nhat Hanh im Jahr 2010: Bücher über Nächstenliebe, Achtsamkeit und bewusstes Leben

Thich Nhat Hanh im Jahr 2010: Bücher über Nächstenliebe, Achtsamkeit und bewusstes Leben

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CHAIWAT SUBPRASOM / REUTERS

Der berühmte Zen-Meister und Autor Thich Nhat Hanh ist tot. Der Vietnamese, den Martin Luther King Jr. 1967 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen hatte, starb im Alter von 95 Jahren friedlich in seinem Haus in Tu-Hieu-Tempel in Hue, wie das von ihm gegründete Meditationszentrum Plum Village auf Twitter mitteilte.

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Die zahlreichen Bücher des buddhistischen Mönchs, Schriftstellers und Lyrikers, in denen er sich für Nächstenliebe und ein Leben in Achtsamkeit und im Bewusstsein der Gegenwart einsetzte, wurden in fast zwei Dutzend Sprachen übersetzt. Auch in Deutschland war Thich Nhat Hanh aktiv: 2008 gründete er in Waldbröl in der Nähe von Köln das Europäische Institut für Angewandten Buddhismus (EIAB). Auf Deutsch erschienen rund 30 Werke des Mönchs, darunter »Der furchtlose Buddha: Was uns durch die Angst trägt«, »Mit dem Herzen verstehen« und »Versöhnung mit dem inneren Kind: Von der heilenden Kraft der Achtsamkeit«.

Thich Nhat Hanh im Jahr 2007 bei einer Zeremonie in seiner Heimat Vietnam

Thich Nhat Hanh im Jahr 2007 bei einer Zeremonie in seiner Heimat Vietnam

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KHAM / REUTERS

1966 wurde Thich Nhat Hanh im Zuge seiner Friedensbemühungen während des Vietnamkriegs aus seiner Heimat verbannt. Anschließend lebte er lange in Frankreich im Exil. Im Département Dordogne im Südwesten des Landes gründete er 1982 das berühmte »Plum Village«, ein buddhistisches Meditationszentrum. Tausende Menschen aus aller Welt nehmen seither jährlich an den Retreats in dem Zentrum teil.

Nach einem Schlaganfall im Jahr 2014 kehrte er Ende 2018 nach Vietnam zurück. Seinen Schülerinnen und Schülern teilte Thich Nhat Hanh mit, er wolle seine restliche Lebenszeit im Kloster Tu Hieu in der zentralvietnamesischen Stadt Hue verbringen, wo er mit 16 Jahren zum Mönch ordiniert worden war. Eines der bekannten Zitate des Mönchs, der von seinen Schülern »Thay« (Lehrer) genannt wurde, lautet: »Die Welle muss nicht sterben, um zu Wasser zu werden. Sie ist bereits Wasser.«

mkl/dpa

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