Giftige Rauchwolke Sieben Tote bei schwerem Verkehrsunfall in Thüringen

B247 bei Bad Langensalza: Zwei ausgebrannte Autos und sieben verlorene Menschenleben
Foto: Silvio Dietzel / dpaBei einem schweren Verkehrsunfall in Thüringen sind am späten Samstagnachmittag nach Polizeiangaben sieben Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere, darunter der mutmaßliche Unfallverursacher, wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wie ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale am Abend mitteilte.
Aus zunächst ungeklärter Ursache ist ein Fahrzeug auf der B247 bei Bad Langensalza in den Gegenverkehr geraten und mit zwei entgegenkommenden Fahrzeugen zusammengestoßen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei gerieten zwei der Fahrzeuge in Flammen und brannten vollständig aus.
Die Rettungsleitstelle hatte laut Deutscher Presseagentur am Abend zwischenzeitlich eine Gefahreninformation herausgegeben, weil sich nach dem Unfall eine giftige Rauchwolke entwickelt hatte. Anwohnern wurde empfohlen, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten. Gegen 18.30 Uhr gab die Leitstelle jedoch Entwarnung.
Die B247 wurde in beide Richtungen voll gesperrt. Weitere Details, etwa zu den Unfallbeteiligten und zum genauen Unfallhergang, waren zunächst nicht bekannt.
»Es bleibt Fassungslosigkeit«
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich bestürzt und schrieb auf Twitter: »Ich trauere um die Toten und fühle mit den Angehörigen. So viel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit.«
Innenminister Georg Maier (SPD) dankte den Hilfskräften für ihren Einsatz unter schwierigen Bedingungen und sprach von Bildern, »die noch lange nachwirken werden«. Er sei tief erschüttert, sagte Maier der »Bild«-Zeitung. »Meine Gedanken sind bei den Schwerverletzten und den Angehörigen der Toten.«
Auch Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Linke) zeigte sich bestürzt: »Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und den Verletzten wünsche ich schnelle, vollständige Genesung.« Die Unfallursachen würden untersucht und die Ergebnisse genau ausgewertet, damit künftig solche schweren Unfälle besser verhindert werden könnten, sagte Karawanskij. Sie kündigte Gespräche mit dem Projektträger der Straße an, »um der Kritik an der Verkehrsraumgestaltung nachzugehen«.