Dukezong Großbrand zerstört Hunderte Häuser in alter tibetischer Stadt

Ein gewaltiges Feuer hat Teile der historischen Stadt Dukezong in Tibet vernichtet. Wegen der Bauweise der alten Holzhäuser konnten sich die Flammen rasend schnell ausbreiten. Tausende Bewohner flohen aus dem Ort.
Dukezong: Großbrand zerstört Hunderte Häuser in alter tibetischer Stadt

Dukezong: Großbrand zerstört Hunderte Häuser in alter tibetischer Stadt

Foto: AP/dpa

Dukezong - Ein Großfeuer hat etwa 240 überwiegend hölzerne Häuser einer historischen Stadt in Tibet im Südwesten Chinas zerstört. Mehr als 2600 Bewohner seien aus der rund 1300 Jahre alten Stadt Dukezong in Sicherheit gebracht worden, berichteten staatliche Medien. Es lägen keine Angaben über Opfer vor. Die Brandursache ist bislang unklar.

Das Feuer sei gegen 1.30 Uhr ausgebrochen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Nach mehreren Stunden sei das Feuer im Laufe des Tages gelöscht worden. Mehr als 2000 Feuerwehrleute, Polizisten, Soldaten und Freiwillige hätten sich an den Löscharbeiten beteiligt.

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Tibet: Inferno in Dukezong

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Das Feuer hatte sich wegen der Bauweise der Holzhäuser rasch ausbreiten können. Auf Fotos waren meterhohe Flammen zu sehen, die einen ganzen Straßenzug niederbrannten. Zudem erschwerte das trockene und windige Wetter die Rettungsarbeiten.

Dukezong ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Städte in der Region und aufgrund seiner Holzhäuser und historischen Gassen ein bei Touristen beliebtes Reiseziel. Der Ort war einst Zwischenstopp an der südlichen Seidenstraße und ist auch unter dem Namen "Mondscheinstadt" bekannt. Erst vor wenigen Tagen war in der nahegelegenen Provinz Sichuan eine weitere tibetische Kultstätte, das buddhistische Serthar-Institut, Opfer eines Großbrands geworden.

Im Mai 2002 benannte Chinas Staatsrat den Bezirk Zhongdian nach dem Mythos Shangri-La um, dem Traum der Menschheit von einem irdischen Paradies. Seitdem dürfen die Bewohner der Provinz Yunnan offiziell behaupten, dass ihre Heimat Vorbild für das Shangri-La gewesen sei, welches der britische Schriftsteller James Hilton in seinem Romanklassiker "Der verlorene Horizont" von 1933 beschrieben hat.

Zuvor hatten sich die Provinzen Yunnan und Sichuan über Jahre einen erbitterten Streit darüber geliefert, wer die Bezeichnung Shangri-La für sich beanspruchen darf, um so Tourismus und Wirtschaft anzukurbeln.

wit/dpa/AFP
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