Flughafen von Tiflis Regierungsflieger mit Baerbock muss Landung abbrechen

Der Kapitän musste durchstarten, weil ein anderes Flugzeug die Landebahn blockierte: Die Regierungsmaschine mit Außenministerin Baerbock an Bord ist in Tiflis erst im zweiten Anlauf gelandet.
Außenministerin Annalena Baerbock steigt in Tiflis aus dem Regierungsflieger

Außenministerin Annalena Baerbock steigt in Tiflis aus dem Regierungsflieger

Foto: Kay Nietfeld / dpa

Beim Landeanflug auf die georgische Hauptstadt Tiflis musste der Regierungsflieger der Bundesrepublik kurzfristig durchstarten, weil ein anderes Flugzeug die Landebahn blockierte. Im zweiten Anlauf gelang die Landung ohne weitere Zwischenfälle. An Bord des Fliegers befand sich unter anderen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Ob bei dem Flugmanöver Gefahr bestand, blieb zunächst unklar. Ein Durchstarten gilt häufig als standardmäßige Vorsichtsmaßnahme.

Der Airbus vom Typ A340-300 sollte aus der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje kommend mit Baerbock und ihrer Delegation an Bord eigentlich gegen 23 Uhr Ortszeit (20 Uhr deutscher Zeit) in Tiflis landen. Nachdem es gewirkt hatte, als ob Teile des Fahrgestells die Landesbahn bereits berührt hätten, gab der Flugkapitän Gas und startete durch.

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Nachdem die Maschine durchgestartet hatte, sagte der Pilot der Regierungsmaschine wenig später über den Bordlautsprecher: »Eigentlich ist hier in Tiflis nicht so viel los. Aber heute Abend dann doch. Ein Kollege, der mit seinem Flugzeug vor uns auf der Bahn noch am Abrollen war, hat es leider nicht ganz schnell genug geschafft. Und aus diesem Grund mussten wir den Anflug im letzten Moment doch noch abbrechen.« Er bitte aus diesem Grund um einen kleinen Moment Geduld. Man sei im Gegenanflug und werde wieder in Tiflis landen.

Gegen 23.20 Uhr landete der Airbus dann ohne weitere Probleme. Trotz der Verzögerung wurde Außenministerin Baerbock auf dem Rollfeld des Flughafens von einer Ehrengarde der georgischen Armee empfangen.

Reise nach Georgien, um für EU-Nähe zu werben

Baerbock reist in die Südkaukasusrepublik Georgien, um angesichts von Einflussversuchen Russlands für die weitere Annäherung an die Europäische Union zu werben. Zunächst ist ein Treffen mit ihrem Amtskollegen Ilia Dartschiaschwili geplant. Anschließend will die Grünenpolitikerin Ministerpräsident Irakli Garibaschwili sowie Staatspräsidentin Salome Surabischwili treffen. Zudem steht ein Besuch der EU-Beobachtermission EUMM an der Verwaltungsgrenze Georgiens zu dem abtrünnigen Gebiet Südossetien auf dem Programm.

Die EU hatte die Ukraine und deren kleine Nachbarrepublik Moldau im Juni 2022 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zu Beitrittskandidaten gemacht. Georgien wurde dieser Status in Aussicht gestellt, sobald bestimmte Reformen erfüllt sind. Vor gut zwei Wochen hatte das Parlament in Tiflis nach Massenprotesten Gesetzespläne zur Einstufung ausländischer Medien und Organisationen als »Agenten« zurückgezogen, die an russische Vorbilder erinnerten.

Georgien mit seinen etwa 3,7 Millionen Einwohnern steht auch viele Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion unter dem Einfluss seines großen Nachbarn Russland. Moskau führte 2008 Krieg gegen das kleine Land am Schwarzen Meer. Bis heute unterstützt Russland die abgespaltenen georgischen Gebiete Südossetien und Abchasien und hat in der Region eigene Truppen stationiert. Die relativ russlandfreundliche Regierungspartei Georgischer Traum hat die meisten Sitze im Parlament. Größte Oppositionspartei ist die Vereinigte Nationale Bewegung des früheren Präsidenten Michail Saakaschwili, der wegen Korruptionsvorwürfen inhaftiert ist.

czl/sev/dpa
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