Tod von Urenkelin Zenani: Mandela sagt Teilnahme an WM-Eröffnungsfeier ab
Foto: Gareth Davies/ Getty ImagesJohannesburg - Das Büro des früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, der fast 92-Jährige werde es von seiner Tagesform abhängig machen, ob er der WM-Eröffnungsfeier beiwohnen werde.
Am Freitagmorgen mussten Mandelas Mitarbeiter den Tod seiner 13-jährigen Urenkelin bestätigen. Das Büro bat zunächst, die Privatsphäre der Familie zu respektieren, "während sie diese Tragödie betrauert." Nun teilte die Stiftung des ehemaligen Präsidenten in Johannesburg mit, Mandela werde aus diesem Grund nicht an der Eröffnungszeremonie der WM teilnehmen.
Für Mandela sei es "unangemessen", persönlich bei der Eröffnungsfeier zu erscheinen, erklärte die Stiftung. "Wir sind sicher, dass die Südafrikaner und die Menschen auf der ganzen Welt sich nach dieser Tragödie solidarisch mit Herrn Mandela und seiner Familie zeigen. Wir glauben weiterhin, dass die WM eine bedeutende und historische Gelegenheit für Südafrika und den Kontinent darstellt, und wir sind uns sicher, dass sie ein großer Erfolg wird."
Zenani Mandela starb bei einem Autounfall auf dem Heimweg vom Eröffnungskonzert der Fußball-Weltmeisterschaft. Wie es heißt, war sie das einzige Opfer des Unfalls. Der Unglückswagen hatte sich nach Polizeiangaben auf der Bundesstraße M1 nahe Johannesburg überschlagen. Der Fahrer sei festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen eines mutmaßlichen Tötungsdelikts und Trunkenheit am Steuer ermittelt, sagte der Polizeisprecher der Provinz Gauteng, Noxolo Kweza.
Zenani hatte erst am Mittwoch ihren 13. Geburtstag gefeiert.
Mandelas Familie sei in tiefer Trauer, erklärte Sprecher Sello Hatang. Die Mutter der kleinen Zenani - Zoleka Seakamela - sei am Boden zerstört. Sie hatte sich nicht im Unfallwagen befunden. Mandelas frühere Frau - Winnie Madikizela-Mandela - musste wegen eines Schocks in einer Klinik behandelt werden, gab der Sprecher der Familie bekannt. Sie hatte das Konzert ebenfalls besucht, war aber in einem anderen Wagen unterwegs.
Bei dem Konzert südafrikanischer Musiker und internationaler Popstars hatten am Donnerstagabend 30.000 Zuschauer eine ausgelassene Party gefeiert.
Drei britische Touristen waren ebenfalls am Tag vor dem Eröffnungsspiel bei einem Busunfall im Nordosten Südafrikas getötet worden, weitere 20 Personen wurden verletzt.
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Nelson Mandela (hier 2008 bei einem Konzert in London) trauert um seine Urenkelin, die nach dem WM-Eröffnungskonzert bei einem Unfall ums Leben kam.
Mandela mit seiner verunglückten Ur-Enkelin Zenani im Dezember 2008: Das Mädchen starb bei einem Autounfall auf dem Heimweg vom Eröffnungskonzert der Fußball-Weltmeisterschaft. Wie es heißt, war sie das einzige Opfer des Unfalls.
Zenani Mandela im Oktober 2009: Der Unglückswagen, in dem die 13-Jährige saß, hatte sich nach Polizeiangaben auf der Bundesstraße M1 nahe Johannesburg überschlagen. Der Fahrer sei festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen eines mutmaßlichen Tötungsdelikts und Trunkenheit am Steuer ermittelt, sagte der Polizeisprecher der Provinz Gauteng, Noxolo Kweza.
Winnie Madikizela-Mandela, ehemalige Frau Nelson Mandelas, mit ihrer Enkelin Zoleka Seakamela und Urenkelin Zenanai vor vielen Jahren, das genau Datum dieser Aufnahme ist nicht bekannt.
Der Friedensnobelpreisträger und frühere Präsident Südafrikas ist auch zum WM-Auftakt in seinem Heimatland allgegenwärtig - hier auf einem Poster in Johannesburg.
Am 8. Juni hatte Mandela mit seinem Enkel Chief Nkosi Zwelivelile Mandela und der Ehefrau des Staatspräsidenten, Madiba Zuma, eine Kunstgalerie besucht. An der Eröffnungsfeier werde er nich teilnehmen können, hatte es im Vorfeld geheißen, dies sei zu anstrengend für den 91-Jährigen.
Mit Südafrikas Erzbischof Desmond Tutu und dem amerikansichen Ex-Präsidenten Jimmy Carter traf sich Mandela am 29. Mai 2010. "Die Zivilcourage und seine Vision unseres verehrten "Madiba" sind unser Vorbild", sagte Tutu über Mandela.
Winnie Madikizela-Mandela mit ihren Urenkeln Babalwa Mnyakeni, Zamatolo Mniki, Zenani Mandela und Ayanda Kubeka auf ihrem 70. Geburtstag.
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