

Joplin - Einen Tag nach der Katastrophe beginnen die Einwohner Joplins allmählich, das Ausmaß der Katastrophe zu begreifen: Der Tornado hat eine zehn Kilometer lange Schneise durch die Stadt geschlagen und sie zerteilt. Häuser, Autos, Bäume - nichts konnte der Wucht des Sturms widerstehen.
Bei der Katastrophe wurden etwa 30 Prozent der Häuser in Joplin beschädigt - insgesamt etwa 2000 Gebäude. In der Stadt sei nichts mehr wiederzuerkennen, sagte der 23-jährige Jeff Law laut "Springfield News-Leader". "Das ist wie das Ende der Welt."
Nun beginnt Joplin, sich mit den Folgen der Katastrophe auseinanderzusetzen. Etwa 50.000 Personen leben in dem Ort im US-Bundesstaat Missouri, von dem nach dem Tornado viele Teile nur noch ein Trümmerfeld sind.
"Wir bergen die Toten", sagte ein Polizeisprecher. Mindestens 89 Personen seien bei dem Sturm gestorben, teilten die Behörden am Montag mit. Es sei davon auszugehen, dass diese Zahl steigen werde. Am Montagmorgen (Ortszeit) durchkämmten Rettungsmannschaften mit Hunderten Suchhunden die Trümmerlandschaft an der Südseite der Stadt. Auch Einwohner suchten nach Verwandten, Freunden und Nachbarn.
Medikamente werden knapp
Die Stadt sehe aus wie "ein Kriegsgebiet", sagte der Journalist Scott Meeker von der Zeitung "Joplin Globe". Laut Meeker gab es Hunderte Verletzte, Medikamente und andere Behandlungsmaterialien gingen zur Neige. Eine Schule wurde in ein Lazarett umgewandelt. Missouris Gouverneur Jay Nixon rief den Notstand aus und die Nationalgarde zur Hilfe.
Über Joplin, im Mittleren Westen nahe der Grenze zu den Bundesstaaten Kansas und Oklahoma gelegen, war der Tornado am Sonntagabend hinweggefegt. Am Wochenende hatten in sieben US-Bundesstaaten insgesamt 46 Tornados gewütet, wie der nationale Wetterdienst mitteilte.
Bei einem Sturm in Reading im Osten von Kansas kam am Samstag ein Mensch ums Leben, rund 80 Prozent der Gebäude wurden beschädigt. In Minneapolis in Minnesota starb ein Mensch, etwa 30 wurden verletzt. An vielen Orten fiel der Strom aus.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Joplin, ein Trümmerfeld: Die Stadt im US-Bundesstaat Missouri ist von einem Tornado verwüstet worden. Der Sturm schlug eine Schneise von zehn Kilometern Länge und eineinhalb Kilometern Breite.
Der verheerende Sturm traf die Stadt am Sonntag.
Das Unwetter zog mitten durch das Stadtzentrum. Fotos zeigen völlig zerbeulte Autos, die offensichtlich durch die Luft geflogen waren, sowie abgedeckte große Hallen und Häuser.
Wegen der katastrophalen Schäden wurden Hilfskräfte aus dem gesamten Umland mobilisiert. Auch die Nationalgarde wurde nach Joplin gerufen.
Fahrt durch die Trümmerlandschaft: Viele Teile von Joplin sind vollkommen zerstört worden.
In Teilen der Region fiel das Strom- und Telefonnetz aus. Viele Hauptstraßen waren unpassierbar.
Dieses Mädchen wurde aus einem eingestürzten Haus gerettet.
Rettungsfahrzeuge in Joplin: Mindestens 89 Personen kamen in Joplin laut Behördenangaben ums Leben.
Das örtliche Krankenhaus wurde von dem Tornado schwer getroffen. Das Gebäude ist stark ramponiert, vorne im Bild ist ein zerstörter Rettungshubschrauber zu sehen.
Die Schäden am Krankenhaus sind deutlich zu sehen. Die Klinik musste evakuiert werden.
Mitarbeiter verlassen das ramponierte Krankenhaus: Die Patienten wurden in anderen Kliniken untergebracht.
Eine Mitarbeiterin des Roten Kreuzes sagte CNN in einem Telefoninterview, noch nie ein solches Ausmaß an Zerstörung gesehen zu haben.
Umgestürzter Lkw auf dem Interstate 44: Joplin liegt rund 215 Kilometer südlich der Stadt Kansas City im Südwesten Missouris.
Trümmerlandschaft Joplin: 2000 Häuser - fast jedes dritte Gebäude - sind zerstört oder beschädigt.
Verwüstung in Joplin: Erst im vergangenen Monat hatte eine Tornado-Serie im Süden der USA schwere Schäden angerichtet. Unter anderem wurde der Bundesstaat North Carolina schwer getroffen.