Sacedón, Spanien
Hier liegt eigentlich ein Stausee: Derzeit erinnern daran nur die Überbleibsel einer Bootsvermietung. In Teilen der iberischen Halbinsel ist es so trocken wie zuletzt vor 1.200 Jahren. Darunter leidet nicht nur die Natur.
Francisco Bazaga, Restaurantbesitzer
»Die Situation ist insofern dramatisch, als dass es seit mehreren Jahren nicht mehr geregnet hat und wir nun den Tiefpunkt erreicht haben. Wenn es nicht regnet und sie keine alternative Wasserversorgung finden sollten, sieht die Zukunft sehr, sehr düster aus.«
Im Süden Andalusiens, einer der wärmsten und trockensten Gegenden Europas, war der Juli der heißeste Monat seit mindestens 60 Jahren. Die Wasserspeicher sind nur noch zu 40 Prozent gefüllt. Aussicht auf Besserung gibt es nicht wirklich: Das trockene Wetter wird sich voraussichtlich bis in den Herbst ziehen. Selbst im Winter rechnen Meteorologen mit nur wenig Regen.
Teresa Ribera, Energieministerin Spanien
»Dies ist ein besonders trockenes Jahr, ein sehr kompliziertes Jahr, das bestätigt, was die Klimawandel-Szenarien für Länder mit wechselndem Klima – lange Hitzeperioden in Kombination mit sinnflutartigem Regen und Überschwemmungen innerhalb eines hydrologischen Jahres – seit langem vorhersagen. Das ist dramatisch.«
Die spanische Regierung arbeitet an einer Wasserpolitik, die dem Klimawandel angepasst ist. Unter anderem sollen Wasserreinigung und Abwasserentsorgung effizienter gestaltet - und das Wassernetz digitalisiert werden.
Einen Vorteil hat die Extremdürre immerhin: Touristen können derzeit die Ruinen von wieder aufgetauchten Dörfern und Badehäusern bestaunen. Zu Fuß, ganz ohne Boot.