Trotz Protests Madonna lässt sich in Rom kreuzigen

Ungeachtet aller Kritik der katholischen Kirche hat Madonna ihr aktuelles Konzertprogramm in Rom aufgeführt. Zur "Confessions"-Show der Sängerin gehört, sich mit einer Dornenkrone auf dem Kopf an ein Kreuz aus Spiegeln zu hängen. Sogar einige Fans fanden das befremdlich.

Rom/Hamburg - 70.000 Besucher verfolgten gestern Abend in Rom das umstrittene Konzert der bestens gelaunten Popdiva. Zu Beginn der Show scherzte sie erst mal über italienische Wunder: "Italien gewann die WM und vor meiner Show hat es aufgehört zu regnen", sagte sie. Ein Wunder war allerdings ausgeblieben: Der Papst war nicht gekommen, dabei hatte Madonnas Sprecherin verkündet, er sei herzlich willkommen.

Vor dem Konzert hatten katholische Geistliche die Show heftig kritisiert. "Sich aus Spaß kreuzigen zu lassen, und das in der Stadt des Papstes, ist ein Akt offener Feindseligkeit und eine sinnlose Marketing-Operation", erklärte Kardinal Ersilio Tonini. Er wolle sie dafür am liebsten exkommunizieren.

Die katholisch erzogene Sängerin ist inzwischen bekanntlich Anhängerin der jüdischen Kabballah-Lehre und ließ sich von derartigen Warnungen nicht aus dem Konzept bringen - zum Leidwesen einiger italienischer Fans. "Die Kreuzung war unnötig und provokativ. Das hier ist Rom, ich wünschte sie hätte es weggelassen", monierte etwa eine 39-jährige Römerin.

Andere Fans waren aus einem ganz anderen Grund enttäuscht: Keinem der vor dem Hotel wartenden Madonna-Anhänger gelang es, den Popstar zu sichten. Da wäre die Lektüre der britischen Zeitschrift "Closer" informativer gewesen. Demnach will die 47-Jährige ihren zwölf Jahre jüngeren Ehemann Guy Ritchie im Herbst bei einer feierlichen Zeremonie noch mal die Treue schwören. Mit dieser romantischen Geste wolle das Paar alle Kritiker Lügen strafen, die im vergangenen Jahr das Ende ihrer Ehe prophezeit hatten. "Sie wollen der Welt zeigen, wie vertraut sie miteinander sind", wird ein Informant zitiert.

str/reuters/ddp

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