Säuberungsversuche, die angesichts der Ausmaße der Verschmutzung erst einmal unbeholfen aussehen.
Die Türkei versucht gegen die massive Verschmutzung im Marmarameer vorzugehen. Eine dicke organische Schleimschicht bedeckt das Wasser entlang der Küste in Häfen und an Stränden. Das Marmarameer liegt südlich der Metropole Istanbul, zwischen dem Schwarzen Meer und der griechischen Ägäis. Laut dem türkischen Umweltminister sind insgesamt 43 Boote damit beschäftigt, die Wasseroberfläche zu reinigen, Barrieren auszulegen und den Schleim abzutransportieren. Rund 1000 Menschen sind im Einsatz.
Tahsin Ceylan, Dokumentarfilmer
»Dies ist ausschließlich darauf zurückzuführen, dass unsere Abwassersysteme unzureichend sind. Wir können einfach keine biologische Aufbereitung. Die Bevölkerung wächst. Die Marmararegion hat eine große Bevölkerung. Das Meer wehrt sich.«
Der so genannte »Seerotz« bedroht Muscheln und Korallen am Meeresgrund und auch die Fischindustrie, da er die Fischernetze unbrauchbar macht. Die grüngraue, zähflüssige Masse ist das Ergebnis einer starken Vermehrung von Phytoplankton, die wiederum auf hohe Temperaturen und die Abwasserproblematik zurückgeht. Die Auswirkungen für das Unterwasserleben sind bereits dramatisch: Statt ursprünglich 170 sind aktuell nur noch etwa 25 Fischarten im Marmarameer zuhause. Und auch wirtschaftliche Konsequenzen drohen – denn auch Touristen dürften den Schleimteppich im Wasser eher unattraktiv finden.