Im Grenzgebiet Zwei schwere Erdbeben – mehr als 1000 Tote in der Türkei und Syrien

Autos vor einem zerstörten Gebäude in türkischen Stadt Diyarbakır
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Bei starken Erdbeben sind offiziellen Informationen zufolge in Syrien und der Türkei mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte, es seien mehr als 900 Menschen gestorben, mehr als 5000 seien verletzt worden. In Syrien sind nach Behördenangaben mindestens 320 Personen ums Leben gekommen. Hunderte weitere Menschen wurden in beiden Ländern verletzt.
Zur Zahl der Toten in den von Rebellen kontrollierten syrischen Gebieten gab es zunächst keine gesicherten Angaben. Laut der Nachrichtenagentur Reuters starben dort mindestens 47 Menschen. Die Hilfsorganisation SAMS hingegen meldete mehr als 100 Opfer.
Das Geoforschungszentrum Potsdam gab die Stärke der Beben zunächst mit 7,9 und 7,4 an, aktualisierte die Angaben inzwischen auf 7,8 und 6,7. Das Epizentrum lag demnach in beiden Fällen im Südosten der Türkei, nahe der Stadt Gaziantep unweit der Grenze zu Syrien. Demnach ereigneten sich die Beben gegen 4.17 Uhr (Ortszeit/2.17 Uhr MEZ) und 4.28 Uhr (Ortszeit/2.28 Uhr MEZ) in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern.
In Syrien stürzten laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana in zahlreichen Städten Gebäude ein. Fotos zeigten, wie Rettungsteams Menschen auf Bahren wegtrugen. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums Raed Ahmed sagte laut Sana, dies sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995.
In der Türkei sind nach Angaben des Innenministers Süleyman Soylu mehrere Provinzen betroffen. Gebäude seien eingestürzt. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten. Es sei zu insgesamt 22 teils starken Nachbeben gekommen.
Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Rund 92 Prozent des 780.000 Quadratkilometer großen Landes liegen auf Erdbebengürteln. Bei einem verheerenden Beben im Osten des Landes sind 2011 mehr als tausend Menschen ums Leben gekommen.