Löw und der Balljunge
Uefa will auf Live-Mogelei verzichten
Die Uefa gibt sich geläutert. Denn nach verwirrenden Einspielungen von Szenen, in denen Bundestrainer Jogi Löw mit einem Balljungen scherzt, hagelt es Kritik. Deshalb will der europäische Fußballverband in Abstimmung mit ARD und ZDF künftig auf solche Einblendungen verzichten.
Szenen mit Bundestrainer und Balljunge: Irritierende Einblendung verärgert Zuschauer
Foto: Marcus Brandt/ dpa
Hamburg - Joachim Löws Späßchen mit einem ukrainischen Balljungen ließen Millionen TV-Zuschauer irritiert zurück. Zwar wurden die Szenen beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen Holland am vergangenen Mittwoch in der 21. Minute eingeblendet. Doch eigentlich waren sie vor der Partie aufgezeichnet worden, wie "Welt" und "Stern" berichteten. Nun haben sich die Sender ARD und ZDF mit der Uefa darauf geeinigt, dass die Szenen mit Löw und dem Balljungen nicht gut genug als zeitversetzte Einspielung ausgewiesen waren.
Wegen der Live-Mogelei steht die Uefa in der Kritik. Besonders der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger rügte den Fußballverband für die verwirrenden Einspielungen. "Ich finde es nicht in Ordnung, aktuelle Beiträge mit Aufzeichnungen zu mischen, ohne das kenntlich zu machen", sagte er Welt Online. Der Fernsehzuschauer ziehe daraus die falschen Schlüsse. "Es muss das Motto gelten: Live ist live.
Die Uefa will daher in Zukunft während der Live-Übertragungen auf derartig missverständliche Einblendungen verzichten. ARD, ZDF und Uefa seien darin übereingekommen, dass Klarheit für den Zuschauer an oberster Stelle stehen müsse, hieß es in einer Pressemitteilung der Sender.