Ungewöhnlicher Protest Batman auf dem Buckingham-Palast
London - Der 33-jährige Anstreicher Jason Hatch wollte mit der Aktion dagegen protestieren, dass viele Väter nach einer Scheidung ihre Kinder kaum noch sehen dürfen. Größere Folgen dürfte der Protest allerdings für die Verantwortlichen in den Reihen der Polizei haben. Als Aufenthaltsort der Queen gilt der Buckingham-Palast als potentielles Terror-Ziel. Während des Vorfalls weilte die Königin jedoch nicht zu Hause, sondern machte in Schottland Urlaub.
Hatch war zunächst auf einer Leiter über den hohen Eisenzaun des Palastes gestiegen, während zwei Helfer die bewaffneten Wachen ablenkten. Dann kletterte er mit Hilfe der Leiter auf den großen Frontbalkon und balancierte von dort über einen schmalen Sims zu einer schwer erreichbaren Stelle. Er hängte unter sich ein Transparent auf und winkte dann der Touristenmenge und den vorbeifahrenden Autos, von denen viele hupten. Polizisten in Uniform und Zivil versuchten von dem Balkon aus, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, doch ohne großen Erfolg.

Ungewöhnlicher Protest: Batman auf dem Buckingham-Palast
Hatch ist Mitglied der Organisation "Fathers 4 Justice" ("Väter für Gerechtigkeit"), die für eine Änderung des britischen Sorgerechts kämpft. Der Gründer der Organisation, Matt O'Connor, sagte, Hatch habe seine beiden Kinder seit vier Jahren nicht mehr gesehen. Einer seiner beiden Helfer habe während der Aktion zurückbleiben müssen, weil einer der Wachpolizisten damit gedroht habe, auf ihn zu schießen.
Erst am Wochenende war ein als Spiderman verkleidetes Mitglied der Organisation auf das Riesenrad "London Eye" geklettert und hatte es einen Tag stillgelegt. Zuvor hatten andere Mitglieder Premierminister Tony Blair im Unterhaus mit Kondomen beworfen, die mit Farbpulver gefüllt waren. Ein Sprecher von Blair sagte, die Aktion am Buckingham Palast werde dem komplexen Thema Scheidungskinder nicht gerecht.