Henryville - Besonders schlimm traf es den US-Staat Indiana, dort meldeten Behörden mindestens 14 Tote. Ganze Ortschaften wurden am Freitag dem Boden gleichgemacht. "Gegen Mutter Natur in ihrer schlimmsten Erscheinung haben wir keine Chance", sagte der Gouverneur von Indiana, Mitch Daniels.
So meldete die Polizei schwerste Verwüstungen in einer 2000-Seelen-Gemeinde. "Marysville ist komplett zerstört", sagte ein Sprecher. Im etwa gleich großen Nachbarort Henryville gab es ebenfalls extreme Sturmschäden. Auf Luftaufnahmen, die von einem Hubschrauber fürs Fernsehen gemacht wurden, waren etliche zerstörte Häuser in Henryville zu sehen, bei einigen waren die Dächer abgedeckt.
Der Nachrichtenagentur AP zufolge wurde die Highschool der Ortschaft zerstört, bei der benachbarten Mittelschule sei der zweite Stock weggerissen worden. Stühle aus den Klassenzimmern seien nach draußen gewirbelt worden. Den Behörden zufolge wurde zum Zeitpunkt des Unglücks Unterricht abgehalten, es gebe jedoch nur Leichtverletzte. In den Orten wurden Bäume entwurzelt, Autos hatten riesige Dellen von Hagelkörnern in der Größe von Baseballs.
Dach eines Hochsicherheitsgefängnisses beschädigt
Es war bereits die zweite Serie von Tornados in dieser Woche. Am Donnerstag waren bei Wirbelstürmen im Mittleren Westen der USA mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Die Unwetterfront reichte von der Golfküste bis zu den Großen Seen. Auch in den US-Staaten Alabama und Tennessee waren Dutzende Häuser beschädigt worden. Tausende Schulkinder in etlichen Staaten wurden vorsorglich nach Hause geschickt. Auch mehrere Universitäten hatten geschlossen. Offenbar ebenfalls durch einen Tornado wurde das Dach eines Hochsicherheitsgefängnisses in der Nähe von Huntsville beschädigt. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Den Behörden zufolge entkam keiner der etwa 2100 Insassen. 300 Häftlinge mussten in ein anderes Gebäude gebracht werden.
Im US-Staat Ohio kam Behörden zufolge ein Mensch ums Leben. Auch in Kentucky gab es Tote. Vergangenes Jahr kamen in den USA bei Tornados 550 Menschen ums Leben - so viele wie seit fast hundert Jahren nicht mehr. Die Schäden beliefen sich insgesamt auf knapp 29 Milliarden Dollar.
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Einwohner der Stadt New Pekin im US-Bundesstaat Indiana begutachten die Zerstörungen. Der US-Staat wurde besonders schlimm von Tornados getroffen. Allein dort starben mindestens 14 Menschen, insgesamt meldeten Behörden mindestens 27 Tote.
Apokalyptische Szenen in West Liberty im US-Staat Kentucky: Der Tornado riss dort Autos mit sich.
In Milton, Kentucky, machte sich die Feuerwehr unmittelbar nach Vorüberziehen des Tornados an die Aufräumarbeiten.
Was nach dem Unwetter noch übrig ist: Anwohner inspizieren die Schäden an ihrem Haus in Metro Piner im US-Staat Kentucky.
Diese Frau steht in Pekin, Indiana, vor den Trümmern ihres Hauses. Ihren Hund und sich selbst konnte sie in Sicherheit bringen.
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