US-Prozess
"Schuhbomber" will sich schuldig bekennen
Der als "Schuhbomber" bekannte Brite Richard Reid, der in den USA wegen des versuchten Anschlags auf ein Flugzeug angeklagt ist, will sich schuldig bekennen. Enge Kontakte zum Terrornetz al-Qaida streitet er aber offenbar weiter.
Boston - Reid wolle mit dem Schuldbekenntnis seiner Familie negative Publicity ersparen, teilten seine Anwälte am Mittwoch mit. Das Bekenntnis betreffe alle acht Anklagepunkte. Reid ist unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt. Sollte er verurteilt werden, droht ihm lebenslange Haft.
Der Prozess soll am 4. November beginnen. Nach amerikanischem Recht kann auf die Hauptverhandlung verzichtet werden, wenn sich der Angeklagte vorher in einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft schuldig bekennt.
Reid war am 22. Dezember vergangenen Jahres auf einem Flug von Paris nach Miami in letzter Minute daran gehindert worden, in einem Schuh versteckte Sprengsätze zu zünden. An Bord der Maschine waren 197 Passagiere.
Wie der Nachrichtensender CNN meldete, hat sich Reid aus freien Stücken zu einem Schuldbekenntnis in allen acht Anklagepunkten entschlossen. Er habe sich nicht - wie in den USA bei anstehenden Prozessen oft praktiziert - in einer Vereinbarung mit der
Staatsanwaltschaft eine geringere Strafe im Gegenzug zum Eingeständnis ausgehandelt. Auch Justizminister John Ashcroft erklärte, es gebe kein Abkommen zwischen Reid und der Regierung.
Reid wolle aber erreichen, so CNN weiter, dass aus der Anklageschrift Passagen herausgenommen werden, in denen auf eine Ausbildung des Beschuldigten in einem Trainingslager der Terrororganisation al-Qaida hingewiesen werde.