USA Altersheim in Hakenkreuzform soll umgebaut werden
Decatur - Die Beschwerden eines jüdischen Bürgerrechtlers hatten die delikate Angelegenheit öffentlich gemacht - die Leitung des Altersheims in Decatur entschloss sich zur Flucht nach vorne. Nun will man die mit öffentlichen Mitteln geförderte Einrichtung renovieren. Eine neue Form soll her.
"Das Problem besteht darin, dass wir nicht sehr viele Möglichkeiten haben, ein Gebäue zu verändern, das schon seit so langer Zeit besteht", sagte Mike Giles von der Methodist Homes Corporation of Alabama and Northwest Florida. Man müsse sich bauliche Veränderungen einfallen lassen, die auch den Bedürfnissen der Bewohner gerecht würden.
117 Menschen, allesamt älter als 62 Jahre und meistens mit geringen finanziellen Mitteln ausgestattet, leben in dem Gebäude, das in den Siebzigern geplant und 1980 errichtet wurde. Besonders ärgerlich: 2001 war das Haus bereits für eine Million Dollar renoviert worden, doch an der Form, an der nun Anstoß genommen wird, änderte man seinerzeit nichts.
Avrahaum Segol heißt der Mann, der auf den problematischen Grundriss des Altersheims aufmerksam wurde. Er hatte schon im vergangenen Herbst für Aufsehen gesorgt, als er auf die Hakenkreuz-Bauweise einer Marine-Einrichtung in San Diego stieß. Auch dort sollen demnächst aufwendige Umbauarbeiten vorgenommen werden.
Segols Darstellung zufolge ist die Hakenkreuzform der beiden inkriminierten Einrichtungen eine versteckte Hommage an die deutschen Wissenschaftler, die nach dem Zweiten Weltkrieg am amerikanischen Raketenprogramm mitgewirkt haben.
Heimleiter Giles widerspricht dem vehement. Das Gebäude sei in den ursprünglichen Planungen wesentlich größer angelegt gewesen und aus Kostengründen in seiner jetzigen Form entstanden. "Das war ganz sicher nicht vorsätzlich."
jdl/AP