El Reno - Die Serie tödlicher Tornados in den USA reißt nicht ab. Wirbelstürme in den Bundesstaaten Oklahoma, Arkansas und Kansas rissen in der Nacht zum Mittwoch mindestens 13 Menschen in den Tod.
Acht von ihnen starben im Großraum Oklahoma City, der von fünf Tornados in Folge heimgesucht wurde. Die Windböen erreichten hier Geschwindigkeiten von mehr als 240 Kilometer pro Stunde. Die Stürme knickten Bäume um, rissen Stromleitungen ab und verwüsteten einen Wohnwagenpark. Die Stürme bewegten sich ungewöhnlich weit über das Land und zogen bis zu 130 Kilometer weit, bevor sie sich abschwächten.
In der am Sonntag von einem Tornado verwüsteten Stadt Joplin stieg die Zahl der Toten am Mittwoch auf 125, wie der Sender CNN unter Berufung auf Behörden meldete. Hier wurden 750 Einwohner verletzt, etwa 2000 Gebäude zerstört und ein Drittel der Stadt dem Erdbeben gleich gemacht. Es war der folgenschwerste Wirbelsturm seit mehr als 60 Jahren.
Rettungsmannschaften setzten am Mittwoch die Suche nach Überlebenden in den Trümmerbergen von Joplin fort. Hunderte Menschen waren noch verschwunden. Die Behörden vermuten, dass die meisten Vermissten andernorts untergekommen und schwer telefonisch zu erreichen sind, weil viele Funkmasten beim Sturm ausgefallen sind.
Dennoch wurde ein Anstieg der Opferzahl erwartet. Nachdem sich die Teams durch den leichteren Schutt gearbeitet haben, wurden nun schwere Betonplatten zusammengestürzter größerer Gebäude gehoben - das macht die Bergung Überlebender zunehmend unwahrscheinlich.
US-Präsident Barack Obama will Joplin nach der Rückkehr von seiner Europareise am Sonntag besuchen. Papst Benedikt XVI. sprach den Opfern des Tornados am Mittwoch sein Mitgefühl aus. Er bitte Gott um Hoffnung für Verletzten und Obdachlosen in der Stadt, erklärte Benedikt in einem Telegramm. Ein schwieriger Wiederaufbau liege vor der Gemeinde.
Zitronengroße Hagelkörner in Texas
Zwar blieb der US-Bundesstaat Texas von Tornados verschont. Doch kam es hier zu einem anderen Wetterphänomen: Am Flughafen Dallas Love Field wurden Passagiere und Mitarbeiter in die Keller gebracht, als plötzlich zitronengroße Hagelkörner niedergingen. Im Airport Dallas-Fort Worth wurden alle Bereiche in der Nähe der Fenster geräumt, wie Sprecher David Magana sagte. Nach dem Durchzug des Sturms müssten nun alle Flugzeuge auf Hagelschäden geprüft werden.
Insgesamt starben in diesem Jahr etwa 500 Menschen in den USA bei Tornados, mehr als 300 bei einer Serie von Stürmen in sechs Bundesstaaten Ende April.
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Ein Tornado bewegt sich am Dienstag nordwärts in Richtung Piedmont, Oklahoma.
Canadian County: Wirbelstürme in den Bundesstaaten Oklahoma, Arkansas und Kansas rissen in der Nacht zum Mittwoch mindestens 13 Menschen in den Tod.
Helfer suchen in den Trümmern von Piedmont in Oklahoma nach vermissten Kindern.
Am Sonntag hatte ein Tornado die Stadt Joplin im US-Bundesstaat Missouri dem Boden gleich gemacht. Hier die stieg die Zahl der Toten auf 125.
Mindestens 750 Einwohner Joplins wurden verletzt, etwa 2000 Gebäude zerstört. Es war der folgenschwerste Wirbelsturm in der Region seit mehr als 60 Jahren.
Suchhunde waren im Einsatz, um den vermissten, erst 16 Monaten alten Skylar Logsdon aus Joplin zu finden.
Rettungsmannschaften setzten am Mittwoch die Suche nach Überlebenden in den Trümmerbergen von Joplin fort.
Luftaufnahme des zerstörten Joplin.
Ein Tornado in der Nähe von Chickasha, Oklahoma.