Bericht zu Kinderrechten Vatikan verbittet sich Uno-Einmischung in katholische Lehre

Mit scharfen Worten weist der Vatikan die Kritik der Uno zurück, spricht von einem "versuchten Eingriff" in die katholische Lehre. Die Vereinten Nationen hatten die Kirche aufgefordert, den Umgang mit Homosexualität, Abtreibung und sexuellem Missbrauch zu ändern.
Bericht zu Kinderrechten: Vatikan verbittet sich Uno-Einmischung in katholische Lehre

Bericht zu Kinderrechten: Vatikan verbittet sich Uno-Einmischung in katholische Lehre

Foto: Alessandra Tarantino/ AP/dpa

Genf/Rom - Auf die scharfe Kritik der Uno reagiert der Heilige Stuhl mit ebenso deutlichen Worten: Der Vatikan wirft dem Uno-Komitee für die Rechte des Kindes in einer Stellungnahme einen "versuchten Eingriff" in seine Lehre vor. Das betreffe einige Punkte, in denen es um die Lehre der katholischen Kirche zur Würde des Menschen und zur Ausübung der Religionsfreiheit gehe, teilte der Vatikan mit.

In einem in Genf vorgestellten Gutachten hatte der Uno-Ausschuss den Heiligen Stuhl unter anderem dazu aufgefordert, seine Einstellungen zu Homosexualität, Empfängnisverhütung und Abtreibung zu überdenken.

Außerdem rügte das Gremium den Vatikan erneut, es werde in der katholischen Kirche nicht mit aller Kraft gegen den Missbrauch von Kindern durch Geistliche vorgegangen. Der Ruf der katholischen Kirche sei systematisch über das Wohl von betroffenen Kindern gestellt worden. Dies verletze die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, sagte die Ausschussvorsitzende Kirsten Sandberg.

Die Kinderrechtsexperten verlangten daher nach einem verbindlichen Regelwerk, das Kinder besser vor einem Missbrauch in katholischen Institutionen schützen soll. "Vom Heiligen Stuhl und seinem Oberhaupt, Papst Franziskus, erwarten wir jetzt, dass unseren Empfehlungen Folge geleistet wird", sagte Sandberg.

Hierzu kündigte der Vatikan an, den Uno-Bericht gründlich auswerten zu wollen. Die römisch-katholische Kirche sehe sich in der Pflicht, "die Rechte des Kindes zu verteidigen und zu schützen".

gam/dpa/Reuters/AFP
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