Handelsverbot Verkauf der Elfenbeinbestände – Simbabwe bittet europäische Staaten um Unterstützung

Simbabwe möchte die Erlaubnis für den »einmaligen Verkauf unserer nationalen Elfenbeinbestände«. Dabei hofft das afrikanische Land auf Hilfe aus Europa. Doch die Reaktion ist zurückhaltend.
Elefanten in Simbabwe

Elefanten in Simbabwe

Foto: Philimon Bulawayo/ REUTERS

Simbabwe hat europäische Staaten um Unterstützung dabei gebeten, Elfenbein zu verkaufen. Sein Land verwahre derzeit Elfenbein und Nashorn-Horn im Wert von etwa 600 Millionen Dollar, sagte Fulton Mangwanya, Leiter der simbabwischen Parkbehörde, zu europäischen Botschaftern am Montag in der Hauptstadt Harare. Dies sei eine »Last«, die für das Land im Süden Afrikas »sehr schmerzhaft« sei.

Der internationale Handel mit Elfenbein, aus dem die Stoßzähne von Elefanten bestehen, ist seit 1989 durch das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten frei lebenden Tieren und Pflanzen (CITES) untersagt. Doch der Schmuggel geht weiter. Wilderer töten in Afrika jährlich Tausende Elefanten. Am größten ist die Nachfrage nach Elfenbein in Asien.

Mangwanya bat die Europäer um Erlaubnis für den »einmaligen Verkauf unserer nationalen Elfenbein-Bestände«. Der nationale Parkdirektor sagte, die Erlöse aus dem Verkauf würden genutzt, um Gemeinden in der Nähe von Wildtierreservaten zu unterstützen. Zusammentreffen mit Elefanten sind für Menschen oft lebensgefährlich: Allein in Simbabwe haben Elefanten in diesem Jahr bisher 60 Menschen getötet. In den vergangenen Jahren soll sich die Zahl der Elefanten in Simbabwe nach offiziellen Angaben mehr als verdoppelt haben und auf gut 100.000 angestiegen sein.

Der Schweizer Botschafter Niculin Jäger reagierte indes – stellvertretend für seine europäischen Kollegen – zurückhaltend auf die simbabwische Anfrage: Der Schutz von Wildtieren und Maßnahmen gegen illegalen Wildtierhandel seien wegen der Beteiligung krimineller Organisationen »internationale Probleme«. Man müsse daher die »internationale Kooperation stärken«.

Vor drei Jahren war Simbabwe bei einem CITES-Gipfel bereits gemeinsam mit dem Nachbarstaat Botswana und Namibia mit einer Bitte um den Verkauf von Elfenbein gescheitert, das sich etwa durch Beschlagnahmungen bei Wilderern oder den natürlichen Tod von Elefanten angesammelt hat.

wit/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten