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Bettencourt in der Bredouille: Geldgeschenke von der Gönnerin

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Vermögensstreit Bettencourt-Günstling soll auf 600 Millionen verzichten

Am Tag nach der Beilegung des Familienstreits im Hause Bettencourt kommen jetzt Details der Übereinkunft zwischen Mutter und Tochter ans Licht. Vor allem ein ehemaliger Vertrauter der L'Oreal-Erbin muss seinen Gürtel in Zukunft demnach etwas enger schnallen.

Paris - Der französische Fotograf François-Marie Banier, langjähriger Günstling der steinreichen L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt, soll auf Geschenke im Wert von 600 Millionen Euro verzichten. Dabei handle es sich in erster Linie um zwei Lebensversicherungen, sagte Bettencourts Anwalt Pascal Wilhelm am Dienstag. Bereits erhaltene Vermögensgegenstände im Wert von rund 300 Millionen Euro in Form von Immobilien und Kunstwerken dürfe er hingegen behalten.

Bettencourts Tochter Françoise hatte im Gegenzug ihre Klage gegen den exzentrischen Dandy fallengelassen. Sie hatte ihn verdächtigt, ihre 88 Jahre alte Mutter, die reichste Frau Europas, finanziell zu schröpfen.

Mutter und Tochter Bettencourt hatten am Montag überraschend ihren jahrelangen Rechtsstreit beigelegt. Liliane Bettencourt trennt sich zudem von ihrem Vermögensverwalter Patrice de Maistre und ersetzt ihn durch ihren Schwiegersohn Jean-Pierre Meyers. Dessen beiden Söhne bekommen je einen Platz im Aufsichtsrat der Vermögensverwaltung, die 31 Prozent der L'Oréal-Aktien hält.

Das derzeitige Vermögen der L'Oréal-Hauptaktionärin wird auf 20 Milliarden US-Dollar (etwa 15 Milliarden Euro) geschätzt.

Französische Medien mokierten sich am Dienstag über die jüngste Episode der Bettencourt-Affäre. "Sie werden uns fehlen, die Bettencourts", bedauerte beispielsweise die Zeitung "Libération".

Im Zuge des Familienstreits waren eine ganze Reihe weiterer Affären rund um Liliane Bettencourt bekannt geworden, welche auch die konservative Regierung von Staatspräsident Nicolas Sarkozy schwer in Bedrängnis brachten. Neben Steuerhinterziehung wurde der L'Oréal-Hauptaktionärin auch vorgeworfen, illegale Parteispenden an die Regierungspartei UMP übergeben zu haben. Die dazu laufenden Ermittlungsverfahren sind von der Einigung mit der Tochter nicht betroffen.

kng/dpa
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