Prominente und Modekundige saßen auf 791 vergoldeten Stühlen. Die Salons des Pariser Grand Hôtel waren mit 4200 Rosen und edlen Tüchern geschmückt. Hinter den Kulissen rackerten Heerscharen von Anziehhilfen, Friseuren und Make-up-Stylisten, über den Laufsteg wandelten 5o Topmodels in den farbenprächtigsten Roben aus Tüll und Seide, Organza oder weißem Chiffon: Im Januar präsentierte der englische Mode-Designer John Galliano, 37, seine erste Kollektion für das altehrwürdige Haus Dior, und die internationale Damen-Schneiderei war schier aus dem Häuschen über die »unauslöschlichen Bilder von Magie und Romantik« dieser Schau. Der britische Mode-Historiker Colin McDowell hat die schnelle, glorreiche Karriere des eleganten Mode-Theatralikers jetzt in einem Bildband dokumentiert. »Galliano« (Wilhelm Heyne Verlag, 200 Seiten, 88 Mark) ist eine Huldigung an die »göttliche Verrücktheit« des Neo-Romantikers, der den Esprit des Couture-Klassikers Christian Dior virtuos in die neunziger Jahre gerettet hat.
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