Verschollener Flug MH370
Suchteams orten schwaches Signal
Die Suche nach der verschollenen Malaysia-Boeing bleibt kompliziert: Zwar konnte das Suchgebiet im Indischen Ozean dank eines neuen Signals weiter eingegrenzt werden. Zudem werden Tauchroboter vorbereitet. Doch den Helfern bleibt nicht mehr viel Zeit.
Perth - Die Suchmannschaften im Indischen Ozean haben am Donnerstag ein weiteres Signal empfangen, das von der Blackbox der verschollenen Unglücksmaschine MH370 stammen könnte. Das Signal müsse genauer ausgewertet werden, sagte der australische Koordinator der Suchaktion, Angus Houston. Es habe aber das Potential, von der Blackbox zu stammen. Nach der Entdeckung wurde das Suchgebiet weiter eingegrenzt.
Empfangen wurde das nunmehr fünfte Signal von einem Überwachungsflugzeug der australischen Luftwaffe. Es hatte zahlreiche Sonobojen im Suchgebiet rund 2300 Kilometer nordwestlich der australischen Stadt Perth im Meer ausgesetzt hatte. Die Bojen lauschen mit Unterwassermikrofonen in die Tiefe.
Im kleineren Suchgebiet wollen die Experten die Absturzstelle endlich finden: "Ich denke, wir suchen nun im richtigen Gebiet", sagte Houston. Nun komme es darauf an, Wrackteile zu finden. Das australische Schiff "Ocean Shield" lauscht mit einem Spezialgerät weiter nach Signalen aus der Tiefe des Ozeans, die von der Blackbox der verunglückten Boeing stammen könnten.
Die Zeit läuft den Suchmannschaften davon: Die Signale werden bereits schwächer. Das deutet darauf hin, dass die Batterien der Blackbox zur Neige gehen. Diese sollten etwa einen Monat lang halten - doch dieser Monat ist nun um. Damit wird die Suchaktion noch dringlicher.
Müssen sich die Familien mit Fotos von Wrackteilen begnügen?
Es sei wahrscheinlich, dass man in den kommenden Tagen von der "Ocean Shield" aus ein Mini-U-Boot in die Tiefe schicken könne, um nach dem Wrack Ausschau zu halten, hieß es. Die "Bluefin-21" kann mit einem Sonarsystem oder einer Unterwasserkamera ausgestattet werden.
"Hoffentlich werden wir in einigen Tagen etwas auf dem Meeresgrund finden, das klarstellen könnte, dass der Langstreckenjet dort abgestürzt ist", sagte Houston. Aus Sicht der Familien der Opfer sei dies von größter Bedeutung. Es sei allerdings möglich, dass sich die Familien letztlich mit einem Foto des Wracks oder Wrackteilen begnügen müssten. Der Ozean ist im Suchgebiet etwa 4500 Meter tief.