Vulkanasche über Schottland KLM und British Airways streichen Flüge

Die Aschewolke erreicht Schottland: Mit KLM und British Airways haben nun auch große Airlines für Dienstag geplante Flüge in und aus der Region gestrichen. Dennoch erwartet die EU wegen des spuckenden isländischen Vulkans Grímsvötn kein Chaos wie im Vorjahr.
Vulkan Grímsvötn auf Island: Erste Flüge in Europa gestrichen

Vulkan Grímsvötn auf Island: Erste Flüge in Europa gestrichen

Foto: REUTERS

London/Amsterdam - Die Obamas gehörten zu den ersten Opfer des Grímsvötn: Weil die Aschewolke des isländischen Vulkans sich dem Luftraum über den britischen Inseln nähert, mussten sie am Montag vorzeitig von Irland nach London abreisen. Für Dienstag haben nun auch die ersten großen Airlines Verbindungen gestrichen - British Airways sagte alle Flüge zwischen London und Schottland ab, bei der niederländischen KLM sind 16 Flüge betroffen.

British Airways bezeichnete die Stornierungen als Vorsichtsmaßnahme und gab bekannt, dass die Verbindung zwischen London und allen Zielen in Schottland bis 14 Uhr Ortszeit nicht bedient würden. Bei der KLM sind die Airports in Aberdeen, Glasgow, Edinburgh und Newcastle betroffen - alle Flüge der niederländischen Fluggesellschaft am Dienstagmorgen fallen aus.

Trotz der Flugstreichungen rechnen die EU und und die Europäische Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol nicht mit einem Chaos wie bei der Aschewolke im vergangenen Jahr. Das sagte eine Sprecherin von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas am Montag in Brüssel. "Von heute an oder ab morgen ist eine Beeinträchtigung möglich, zunächst in nordwestlichen Regionen wie Großbritannien und Irland", hieß es in Brüssel. Ein Chaos wie vor einem Jahr sei wegen der Wetterlage aber unwahrscheinlich.

Der stellvertretende Eurocontrol-Leiter Eurocontro Brian Flynn sagte, selbst bei einer Ausbreitung der Aschewolke in den europäischen Luftraum "sind wir sehr zuversichtlich, dass es im Falle einer Störung ein wesentlich geringeres Ausmaß sein wird, als wir im vergangenen Jahr erlebten". Im Frühjahr 2010 hatten Aschewolken aus dem isländischen Vulkan Eyjafjallajökull den Luftverkehr in Europa ins Chaos gestürzt, tausende Flüge waren ausgefallen.

Der aktivste isländische Vulkan Grimsvötn war am Samstag ausgebrochen und hatte Befürchtungen vor einem Szenario wie vor gut einem Jahr beim Ausbruch des Gletschervulkans Eyjafjöll geweckt.

Am Montag stieß der Grimsvötn erneut große Mengen Asche aus. Der Vulkan sei zwar weniger aktiv als am Sonntag, setze aber immer noch große Mengen frei, teilte Islands meteorologisches Institut mit. Die Asche habe sich über weite Teile der Insel ausgebreitet, sagte der Geophysiker Einar Kjartansson. Auch die 400 Kilometer entfernte Hauptstadt Reykjavík sei betroffen. Nach Einschätzung von Kjartansson könnte der Vulkanausbruch noch ein oder zwei Wochen dauern, es sei allerdings "unmöglich", dies genau vorherzusagen.

fdi/Reuters/AP
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