Athen, Griechenland
Drohnenaufnahmen von der Umgebung von Athen zeigen das Ausmaß der Verwüstung: Verkohlte Pinienwälder, soweit das Auge reicht. So wie hier, sieht es an vielen Orten im Land aus: bisher sind laut Daten des europäischen Waldbrandinformationssystems 560 Quadratkilometer Fläche verbrannt. Die Feuer im Norden Athens sind zurzeit unter Kontrolle, doch auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa, östlich von Athen, wüten die Brände weiter.
Nikos Hardalias, stellv. Zivilschutzminister
»Wir kämpfen mit an zwei Fronten, die weit voneinander entfernt sind, im Norden und im Süden Euböas. Die bis zu vier Beaufort starken Winde treiben das Feuer im Norden in die Küstendörfer. Wir tun alles, um die Feuer aus der Luft und am Boden zu löschen. Seit den frühen Morgenstunden sind Löschflugzeuge nonstop im Einsatz.«
Der Nordteil der Insel ist mittlerweile durch die Großfeuer fast vollständig vom Rest der Insel abgeschnitten. Tausende Anwohner mussten bereits die Insel verlassen. Sie wurden mit Fähren in Sicherheit gebracht, doch die Verunsicherung sitzt tief. Viele Inselbewohner fühlen sich von den Behörden alleingelassen, sie kritisieren, dass sich die Hilfe vor allem auf die Hauptstadt fokussiert habe.
Mina, Inselbewohnerin
»Wir haben Angst, wir fühlen uns verloren und verlassen. Ich kann es nicht beschreiben: Es ist wie ein Horrorfilm. Du siehst einen Horrorfilm und denkst, ok, das hier ist nur ein Film. Aber das hier ist unser reales Leben. Diesen Horror erleben wir schon seit einer Woche.«
Die Europäische Union hat Griechenland weitere Hilfe angeboten; mittlerweile sind auch Einsatzkräfte der Feuerwehr aus zwei Bundesländern in Deutschland unterwegs in die Waldbrandgebiete. Besserung ist nicht in Sicht: für diese Woche beginnt in ganz Südeuropa wird für diese Woche eine neue Hitzewelle vorhergesagt, erneut mit Temperaturen über 40 Grad.