Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz Waldbrände in Griechenland und Türkei weiten sich aus

Dutzende Brände wüten in Griechenland, nahe Athen mussten Wohngebäude evakuiert werden. Im Süden der Türkei nähern sich die Flammen Hotelanlagen.
Sirtkoy ist einer der Orte in der Türkei, in denen derzeit Brände wüten

Sirtkoy ist einer der Orte in der Türkei, in denen derzeit Brände wüten

Foto: AP

In Griechenland versuchten in der Nacht mehr als 500 Feuerwehrleute die Waldbrände im Parnes-Gebirge, rund 30 Kilometer nordwestlich von Athen, unter Kontrolle zu bringen.

In der schlimmsten Hitzewelle seit Jahrzehnten wurden am Dienstag 81 einzelne Waldbrände gezählt. Bei Temperaturen über 40 Grad Celsius fachten Winde die Brände immer wieder an. An manchen Stellen wurden mit über 46 Grad Celsius Temperaturrekorde gemessen. Häuser gingen in Flammen auf, vielfach wurden Evakuierungen angeordnet.

Neben den Feuerwehrleuten waren mehr als 300 Polizisten, neun Hubschrauber und sieben Flugzeuge in der dicht bewachsenen Gegend im Einsatz. »Wir werden den Kampf die ganze Nacht fortsetzen«, kündigte der stellvertretende Zivilschutzchef Nikos Chardalias an.

Über Athen war eine riesige Rauchwolke zu sehen. Im 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt gelegenen Tatoi wurden Gebäude evakuiert, die Autobahn von Norden nach Süden wurde teilweise gesperrt. Menschen flohen in Autos und auf Motorrädern, eine Reitschule rettete in letzter Minute ihre Pferde. Den Behörden zufolge wurden 315 Menschen in Sicherheit gebracht. Niemand wurde verletzt, einige Menschen klagten jedoch über Atembeschwerden.

Der Katastrophenschutzbeauftragte Chardalias bezeichnete die von starken Winden angefachten Brände nahe Athen als »sehr gefährlich«. »Wir kämpfen weiter Stunde um Stunde, die Rettung von Menschenleben hat oberste Priorität«, sagte Chardalias am Dienstagabend. »Dies sind entscheidende Stunden, unser Land befindet sich in der schlimmsten Hitzewelle der vergangenen 40 Jahre.«

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Am späten Dienstagabend ließ der Wind in der Region Athen nach. Gouverneur Giorgos Patoulis erklärte, am frühen Mittwochmorgen sollten Löschflugzeuge zum Einsatz kommen.

Türkei: Brände nähern sich Hotelanlagen

Auch in der Türkei wurde die Lage stellenweise immer gefährlicher. Am Nachmittag bewegten sich die Flammen auf ein Kohlekraftwerk im Südwesten des Landes zu. »Die Situation ist sehr ernst, die Flammen sind bis an den Rand des Kraftwerks gekommen«, twitterte der Bürgermeister von Milas, Muhammet Tokat.

Die Brände kamen auch in die Nähe von Hotelanlagen im Süden. Spanien und Kroatien entsandten je ein Löschflugzeug, nachdem die Türkei um europäische Hilfe gebeten hatte. Bereits jetzt sind Maschinen aus Iran, Russland, der Ukraine und Aserbaidschan im Einsatz.

ala/AP/Reuters
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