Waldbrand am Yosemite-Nationalpark Flammenfront rückt näher an großes Wasserreservoir
San Francisco - Die Einsatzkräfte können zwar erste Erfolge vermelden, aber bisher sind lediglich 20 Prozent der Flammen unter Kontrolle: Seit zehn Tagen wütet der Waldbrand am Yosemite-Nationalpark in Kalifornien. Experten sprechen von einem der schlimmsten Waldbrände in der Geschichte des US-Bundesstaates.
Der Waldbrand bedroht auch die Strom- und Wasserversorgung des etwa 300 Kilometer entfernt liegenden San Francisco. Die Stadt bezieht große Teile ihres Trinkwassers aus dem Hetch Hetchy Reservoir, das nahe am Brand liegt. Am Samstag waren die Flammen hier noch rund sechseinhalb Kilometer entfernt. Am Montag waren es nur noch anderthalb.
Durch Asche und Ruß, so die Befürchtung, könnte das Wasser verschmutzt werden. Bisher sei die Qualität jedoch nicht eingeschränkt, teilte eine Sprecherin der zuständigen Behörde in San Francisco mit. Es gebe keine Probleme, die Stadt mit Wasser zu versorgen. Selbst wenn es zu einer Verunreinigung käme, hätte man Alternativen. In diesem Fall, so die Sprecherin, könnte das Wasser in ein anderes Reservoir umgeleitet und in einer Aufbereitungsanlage gefiltert werden. Einem anderem Sprecher zufolge werden bereits andere Reservoirs aufgefüllt. Man habe genug Wasser für sechs Monate vorrätig.

Wasserreservoir: Rauch am Hetch Hetchy
Kraftwerke, aus denen San Francisco Strom bezieht, wurden beschädigt. Bisher habe es aber noch keinen Engpass gegeben, teilte der zuständige Versorger mit.
Der Waldbrand betrifft auch Gebiete am nordwestlichen Rand des Yosemite-Nationalparks. Wichtige Anlaufstellen für Touristen, die eher im Zentrum des Parks liegen, blieben allerdings geöffnet. Einige Zufahrtstraßen mussten aber gesperrt werden.
Zwar hatte sich das Feuer zuletzt langsamer ausgebreitet, Wetterexperten warnten jedoch vor unberechenbaren Windstößen. Wenn man bis Dienstag durchhalte, dürften die Bedingungen bessern werden, sagte der Meteorologe Drew Peterson der "Los Angeles Times".