Szene Gesellschaft Was war da los, Frau Justiniano?
»Ich schaue so gut wie nie fern und blättere auch nicht in Frauenzeitschriften - deswegen hatte ich darum gebeten, nicht als Erste auf den Laufsteg zu gehen. Ich wollte mir erst anschauen, wie die anderen das machen. Die Katholische Universität Lublin hatte eine Messe veranstaltet, auf der sich Priester und Nonnen verschiedener Orden präsentieren konnten. Seit fünf Jahren lebe ich in einem Kloster in Polen, in ausländischer Mission. Mein Orden ist sehr klein und unbekannt, gern würden wir neue Schwestern gewinnen. Daher habe ich mitgemacht, habe Prospekte verteilt, mit Studenten geredet und unser Ordenskleid auf dem Laufsteg vorgeführt. Ich bin einfach geradeaus gegangen und habe mich dabei ein bisschen gedreht. Sicherlich, bei meiner Landsmännin Giselle Bündchen hätte das professioneller ausgesehen, aber ich fand mich gar nicht schlecht, auch ohne Make-up und hohe Schuhe. Jetzt hoffe ich, dass wir die eine oder andere Zuschauerin als neue Schwester bald in unserem Orden begrüßen können.«