Wettervorhersage Nach der Sonne kommen Blitz und Donner

Die Hitzewelle mit ihren Rekordtemperaturen klingt in Deutschland ab - und die Unwettergefahr wächst. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Blitzschlag, umstürzenden Bäumen und fliegenden Gegenständen.
In Hilden im Kreis Mettmann wurde am Freitag dieser Baum entwurzelt. Ein Unwetter war über den Ort hinweggezogen.

In Hilden im Kreis Mettmann wurde am Freitag dieser Baum entwurzelt. Ein Unwetter war über den Ort hinweggezogen.

Foto: Tim Oelbermann/ dpa

Nach der Hitze kommen die Gewitter. Im Süden und Westen Deutschlands hat es am Samstag vielerorts heftig geblitzt und gedonnert. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Samstagmittag vor Gefahren durch Blitzschlag, umstürzende Bäume und umherfliegende Gegenstände. Auch Überflutungen seien örtlich möglich.

Die Wetterexperten erwarten Niederschlagsmengen von mehr als 50 Liter pro Quadratmeter und Stunde sowie Sturmböen und Hagel in Teilen von Rheinland-Pfalz. In dem Bundesland hatte es bereits am Freitag durch Sturm und Regen erhebliche Schäden gegeben, besonders in der Eifel. Es blieb zunächst bei umgestürzten Bäumen und abgedeckten Hausdächern. Veranstaltungen mussten abgesagt oder abgebrochen werden. Verantwortlich ist das Tief "Vincent".

Vorsorglich wurden in Trier zwei Open-Air-Konzerte vom Amphitheater kurzfristig in die Arena Trier verlegt, wie der Veranstalter am Samstag mitteilte.

Auch andernorts gab es am Samstag Warnungen vor Unwettern, besonders in Teilen Nordrhein-Westfalens, Baden-Württembergs und Bayerns. Im Norden und Osten Deutschlands hielt das hochsommerliche Wetter zunächst noch an.

Unter der Hitze ächzen nicht nur die Menschen

Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage störten teilweise den Schienenverkehr in Deutschland. Die Technik der Deutschen Bahn kommt mancherorts an ihre Grenzen: Klimaanlagen fallen aus, Lokmotoren müssen Pause machen, Weichen funktionieren nicht.

Die Weichenstörungen in den vergangenen Tagen ereigneten sich laut Deutscher Bahn eher im Westen Deutschlands. Bei solchen Störungen können die Weichen nicht korrekt eingestellt werden, sodass bestimmte Gleise nicht nutzbar sind. Das Ganze kann zu Zugverspätungen führen. Techniker waren deshalb im Einsatz.

Wenn die Fahrmotoren der Lokomotiven heiß laufen, reicht manchmal eine Kühlpause. Die Züge blieben dann etwas länger an einem Bahnhofshalt stehen. Es kam aber auch zu Zugausfällen, was dann Ersatzzüge notwendig machte. Hinzu kamen laut Bahn Böschungsbrände an den Strecken.

Hitzebedingte Zugausfälle

Die Zahl der hitzebedingten Zugausfälle habe am Freitag im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen, hieß es bei der Bahn. Nach Informationen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sind allerdings allein am Donnerstag 88 Züge komplett, 111 zum Teil ausgefallen. Am Samstag seien der Fern-, Nah- und Güterverkehr indes sehr stabil angelaufen, so der Bahn-Sprecher.

Nach Prognosen des Deutsche Wetterdienstes bleibt es nur im Nordwesten meist trocken. In der Südhälfte sowie östlich der Elbe kann es Schauer und Gewitter geben, die wie schon am Samstag unwetterartig ausfallen können. Im Süden sowie an der Ostsee werden 21 bis 27 Grad, überall sonst 25 bis 32 Grad erreicht.

In den kommenden Tagen soll das Wetter unbeständiger werden. Für Sonntag sind teils Sonne angekündigt, teils Wolken. Im Südwesten ist mitunter stark bewölkt.

löw/dpa/AFP

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